Kupferkabel-Diebe in Peine: 20.000 Euro Schaden auf Baustelle!

Kupferkabel-Diebe in Peine: 20.000 Euro Schaden auf Baustelle!
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde die Stadt Peine wieder einmal von einem dreisten Kupferdiebstahl erschüttert. Unbekannte Täter haben auf einer Baustelle in der Theodor-Heuss-Straße kräftig zugeschlagen und über 235 Meter Kupferkabel im Wert von etwa 20.000 Euro entwendet. Der Vorfall ereignete sich im Zeitraum zwischen Dienstag, 17 Uhr, und Mittwoch, 7 Uhr, und die Diebe konnten unerkannt entwischen. Die Polizei hat derzeit keine Hinweise auf die Identität der Täter und hat die Ermittlungen aufgenommen, in der Hoffnung, dass die Bevölkerung wertvolle Hinweise geben kann. Wer etwas gesehen hat, kann sich unter der Telefonnummer 05171/9990 an die Polizei in Peine wenden und so zur Aufklärung beitragen.
Doch solche Diebstähle sind kein Einzelfall. Laut einem Bericht von der Deutschen Welle sind Metalldiebstähle in Deutschland auf dem Vormarsch, was auf ein immer drängenderes Problem hinweist. Im Jahr 2022 entstand durch Kupferdiebstahl ein Schaden von erschreckenden 6,6 Millionen Euro. In diesem Jahr waren bereits 2644 Züge von solchen Vorfällen betroffen, was zu über 700 Stunden an Zugverspätungen führte. Besonders heiß begehrt ist Kupfer, vor allem durch den steigenden Bedarf für elektrische Geräte und E-Autos – pro Megawatt Windenergie werden rund fünf bis neun Tonnen Kupfer benötigt. Die Prognosen deuten darauf hin, dass in den nächsten 30 Jahren ein Bedarf von etwa 700 Millionen Tonnen Kupfer zu erwarten ist.
Organisierte Kriminalität und steigender Kupferbedarf
Wie die WDR berichtet, zeigt sich ein alarmierendes Muster in der Vorgehensweise der Diebe. Es wird vermutet, dass organisierten Gruppen hinter diesen Taten stecken, da größere Mengen an Diebesgut abtransportiert werden müssen. Jens Flören von der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin erklärt, dass es sowohl organisierte Täter als auch Einzelkämpfer gibt, darunter häufig Drogenabhängige, die Geld für ihren Bedarf benötigen. Während die Deutsche Bahn durch neue Sicherheitsvorkehrungen einen Rückgang an Metalldiebstählen verzeichnet, bleiben Baustellen und private Gebäude besonders anfällig.
Viele Altmetallhändler haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sich zu schützen. Sie sind geschult, um gestohlene Teile zu erkennen, und leiten regelmäßig Diebstahlmeldungen weiter. Dabei erfassen sie wichtige Informationen zu Tatort, Tatzeit und die Art des entwendeten Metalls. Auch der Einsatz von künstlicher DNA zur Identifikation von Metallteilen gewinnt an Bedeutung. Wer einen Metalldiebstahl beobachtet, sollte nicht zögern, sofort die 110 anzurufen.
Die Herausforderungen für die Industrie
Die Situation wird durch die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Suche nach neuen Kupferlagerstätten noch verschärft. Geopolitische Risiken machen die Beschaffung zusätzlich kompliziert. Ralf Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Metallhändler und Recycler, berichtet, dass es für Metalldiebe immer schwieriger wird, ihre Beute in Deutschland zu verkaufen. Daher könnte die Beute ins Ausland abfließen, während die Überwachung durch den Zoll nicht ausreichend erscheint.
Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis meldet ebenfalls massive Schäden durch Diebstahl. Die Kombination aus steigender Nachfrage aufgrund der Energiewende und der vorhandenen Schutzmaßnahmen wird die Lage der Branche auch weiterhin prägen. Man kann nur hoffen, dass die Polizei in Peine den Tätern bald auf die Spur kommt und solche dreisten Raubzüge künftig der Vergangenheit angehören.