Sarkozy erfährt Haftmodalitäten: PNF wechselt unter Druck den Chef!

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Nicolas Sarkozy erfährt am 13. Oktober 2025 die Modalitäten seiner Haftstrafe, während der PNF einen neuen Leiter erhält.

Nicolas Sarkozy erfährt am 13. Oktober 2025 die Modalitäten seiner Haftstrafe, während der PNF einen neuen Leiter erhält.
Nicolas Sarkozy erfährt am 13. Oktober 2025 die Modalitäten seiner Haftstrafe, während der PNF einen neuen Leiter erhält.

Sarkozy erfährt Haftmodalitäten: PNF wechselt unter Druck den Chef!

Der heutige Tag ist ein denkwürdiger für Nicolas Sarkozy. Am 13. Oktober 2025 erfährt der ehemalige französische Präsident nun die Einzelheiten seiner Haftstrafe. Dies geschieht an einem Markttag, denn gleichzeitig gibt es eine Umstrukturierung an der Spitze des Parquet national financier (PNF). Der neue Leiter, Pascal Prache, tritt die Nachfolge von Jean-François Bohnert an, der künftig als Generalstaatsanwalt am Berufungsgericht Versailles tätig sein wird. Die Ernennungen wurden von Gérald Darmanin, dem Justizminister, vorgeschlagen und von Präsident Emmanuel Macron akzeptiert. Allerdings müssen sie noch das Gutachten des Conseil supérieur de la magistrature (CSM) durchlaufen, das nicht bindend ist.

Pascal Prache, der im Oktober 2024 zum Direktor der Justizdienste ernannt wurde, bringt viel Erfahrung mit. Zuvor war er als Staatsanwalt in verschiedenen Städten aktiv und begann seine Laufbahn als Ermittlungsrichter in Nevers. Der PNF besteht derzeit aus 20 Staatsanwälten und 9 spezialisierten Assistenten und ist seit seiner Gründung im Jahr 2014 bekannt dafür, gegen große Finanzkriminalität vorzugehen, insbesondere nach dem Cahuzac-Skandal.

Nicolas Sarkozys rechtliche Herausforderungen

Sarkozy wurde im Zusammenhang mit seiner Präsidentschaftswahlkampagne von 2007 verurteilt und erhielt eine Haftstrafe von fünf Jahren, von denen Teile mit einem Aufschub versehen werden. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Berufung gegen die Entscheidung eingelegt, um jene Verurteilung aufgrund von „Beihilfe zur Kriminalität“ anfechten zu lassen. Insbesondere möchte das PNF gegen die Freisprüche in den Punkten „Recycling von veruntreuten Mitteln“ und „korruption“ vorgehen. Das PNF bezeichnete den vertraglichen Korruptionspakt mit dem ehemaligen libyschen Führer Muammar al-Gaddafi als „unzumutbar“. Am Gerichtshof wurden zudem sieben Jahre Haft sowie eine hohe Geldstrafe gefordert.

In einem persönlichen Termin heute beim PNF diskutiert Sarkozy die Modalitäten seiner Inhaftierung. Wir wissen auch, dass er im Pavillons des Étangs in Paris eine Versammlung mit seinen Unterstützern abhalten konnte. Darunter waren sein ehemaliger wirtschaftlicher Berater Emmanuel Moulin und mehrere Anwälte. Es wird gemunkelt, dass Sarkozy sich selbst mit historischen Figuren wie Dreyfus und Monte-Cristo vergleicht und sich als Opfer einer Ungerechtigkeit sieht.

Die Rolle des PNF und die finanzielle Dimension

Die Aufklärung finanzieller Vergehen hat für den PNF oberste Priorität – dieser hat bereits 12 Milliarden Euro für den Staat erwirkt und zahlreiche Vergleiche mit Unternehmen geschlossen, um rechtliche Konsequenzen zu erleichtern. Bei seinen bisherigen Ermittlungen gelang es dem PNF auch, eine Rekordstrafe von 2,1 Milliarden Euro gegen Airbus zu verhängen.

Bohnert, der den PNF seit 2019 leitete, hatte stets betont, wie wichtig die internationale Kooperation im Kampf gegen Finanzkriminalität ist. Der PNF selbst steht nun im Blickpunkt, nicht nur wegen der Verurteilung von Sarkozy, sondern auch aufgrund der anhaltenden Berufung gegen andere hochrangige politische Akteure wie Brice Hortefeux und Claude Guéant.

Die Entwicklungen rund um Nicolas Sarkozy und den PNF zeigen einmal mehr, wie der Kampf gegen Korruption und Machtmissbrauch in der Politik der französischen Gesellschaft tief verankert ist. Die Gespräche zur Wahrung seines Ansehens und die Loyalität seiner ehemaligen Mitarbeiter dürften auch künftig ein großes Thema sein.

Mit Spannung erwarten wir nun die nächsten Schritte, sowohl für Sarkozy als auch für die neue Führung des PNF. Diese Entwicklungen sind nicht nur für Frankreich von Bedeutung, sondern ziehen auch international ihre Kreise.

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