Wasserkrise in Iran: Teheran droht die Verlegung der Hauptstadt!

Wasserkrise in Iran: Teheran droht die Verlegung der Hauptstadt!

Teheran, Iran - Die Wasserkrise in Iran hat mittlerweile einen alarmierenden Zustand erreicht, von dem nicht nur die Hauptstadt Teheran, sondern auch viele andere Landesteile betroffen sind. Präsident Massud Peseschkian hat nun sogar eine Verlegung der Hauptstadt als Notlösung in Betracht gezogen. Er beschreibt die Wassersituation in Teheran als ernst, ja sogar akut, und warnt, dass die Wasserversorgung in den kommenden Wochen voraussichtlich nicht normalisiert werden kann. Diese Herausforderung ist alles andere als neu; sie betrifft mehr als 20 von 31 Provinzen des Landes und hat sich über die letzten Jahre hinweg stetig verschärft.

Besorgniserregend ist auch die Dürre, die laut Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung das trockenste erste Halbjahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1893 mit sich gebracht hat. Einer der größten Stauseen des Landes steht vor dem Austrocknen und könnte spätestens in vier Wochen leer sein. Aktuell liegt der Füllstand an sieben Staudämmen in Iran unter zehn Prozent, und in den Provinzen Hormusgan und Fars sind bereits zwei Talsperren vollständig ausgetrocknet.

Folgen der Wasserkrise

Mit dieser prekären Situation kommen weitreichende Folgen für die Bevölkerung und die Wirtschaft. Die Regierung hat alle Behörden und Schulen bis mindestens Samstag geschlossen, um mögliche Risiken zu minimieren. Außerdem führt die Energie- und Wasserkrise zur Schließung vieler Fabriken, was die Produktionskapazitäten erheblich schwächt. Eine große Welle an Entlassungen wird bereits erwartet. Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani bezeichnet die Lage als „Naturkatastrophe“.

Die betroffenen Städte suchen nach Wegen, ihre Wasserverbrauchsmuster auf das Notwendige zu reduzieren. Kritiker der Regierung werfen den zuständigen Stellen Misswirtschaft im Umgang mit den sich verändernden Wetterbedingungen vor. Viele Einwohner Teherans haben bereits die Stadt in Richtung Norden verlassen, wo die Wasserversorgung stabiler ist. Interessanterweise gibt es in den Provinzen am Kaspischen Meer bislang keine Probleme mit der Wasserversorgung, während der Rest des Landes unter dieser schweren Krise leidet.

Blick nach vorne

Die drängenden Fragen zur Zukunft der Wasserversorgung sind in der gesamten Nation präsent. Mit der großflächigen Dürre und dem Missmanagement der vergangenen Regierungen als Hauptursachen ist klar, dass Maßnahmen dringend erforderlich sind. Die Regierung von Peseschkian steht unter Druck, diese Krisensituation anzugehen und eine nachhaltige Lösung zu finden. Experten weisen darauf hin, dass bis zu den Herbstregen keine normale Wasserversorgung zu erwarten ist – eine bedrückende Aussicht für die Millionen, die auf sauberes Wasser angewiesen sind.

Wie sich diese Wasserkrise weiter entwickelt und welche Maßnahmen die Regierung ergreifen wird, bleibt abzuwarten. Der Iran steht vor einer der größten Herausforderungen seiner jüngsten Geschichte – und die Uhren ticken.

Für mehr Informationen über die Wasserkrise in Iran besuchen Sie ZDF heute und watson.ch.

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OrtTeheran, Iran
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