ArcelorMittal stoppt Green Steel: Schock für die deutsche Stahlwelt!

Salzgitter AG berichtet am 20.06.2025 über aktuelle Kursentwicklungen und die Herausforderungen in der Stahlindustrie.
Salzgitter AG berichtet am 20.06.2025 über aktuelle Kursentwicklungen und die Herausforderungen in der Stahlindustrie. (Symbolbild/MND)

ArcelorMittal stoppt Green Steel: Schock für die deutsche Stahlwelt!

Salzgitter, Deutschland - ArcelorMittal, einer der größten Stahlhersteller der Welt, stoppt seine Pläne für die Produktion von grünem Stahl in Deutschland. Der Hintergrund: hohe Energiekosten machen die Umsetzung dieser innovativen Projekte unwirtschaftlich. Dies berichtet Marketscreener.com, und es ist ein weiterer Dämpfer für die bereits angeschlagene deutsche Stahlindustrie, die sich seit einiger Zeit in einer Rezession befindet.

Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt Deutschland einer der größten Stahlproduzenten weltweit. Aktuell beträgt die jährliche Produktionsmenge etwa 37 Millionen Tonnen. Der Stahlverbrauch pro Kopf lag im Jahr 2023 bei rund 337 Kilogramm, was zeigt, dass die Nachfrage in der Bevölkerung nach Stahlprodukten ungebrochen ist. Der Umsatz der Stahlindustrie betrug zuletzt etwa 45 Milliarden Euro, was rund 37 Prozent der gesamten Umsatzerlöse der deutschen Metallindustrie ausmacht, wie Statista informiert.

Faktoren der Stahlindustrie

Die Entwicklungen in der deutschen Stahlbranche stehen im Kontext eines globalen Marktes, der sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. Thomas Brenner von der Salzgitter AG berichtet, dass die deutschen Stahlwerke zunehmend unter Druck geraten sind, da Überkapazitäten und sinkende Preise seit den 1960er Jahren ein ernsthaftes Problem darstellen. Viele Stahlwerke, insbesondere im Ruhrgebiet, mussten bereits schließen, was zu einem drastischen Rückgang der Produktionsstätten führte. Obgleich die Beschäftigtenzahlen in der Stahlindustrie in den letzten 15 Jahren relativ konstant waren, sind sie seit 2020 tendenziell rückläufig.

Aktuell zeigt sich auch, dass der Stahlpreisindex von 66 Punkten im Jahr 2016 auf 108 Punkte im Jahr 2024 gestiegen ist. Diese Preisentwicklung unterstreicht die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Während die thyssenkrupp AG mehrere Standorte schließen musste und 2023 mit einem Umsatz von rund 35 Milliarden Euro den niedrigsten in den letzten 20 Jahren verbuchte, müssen Unternehmen wie Salzgitter AG die richtigen Entscheidungen treffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Suche nach nachhaltigen Lösungen

Ein zukunftsträchtiger Aspekt bleibt der Fokus auf Nachhaltigkeit. Die Stahlproduktion ist für rund ein Drittel der Emissionen der deutschen Industrie verantwortlich. Innovative Ansätze, wie die Wasserstoffmethode, die von thyssenkrupp diskutiert wird, könnten zur Reduktion dieser Emissionen beitragen. Zudem hat das Recycling einen hohen Stellenwert, denn in Deutschland wurden zuletzt rund 14,9 Millionen Tonnen Stahlschrott für die Erzeugung neuen Rohstahls wiederverwertet, was sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll ist.

Zurzeit liegt der Kurs der Salzgitter AG bei 19,64 EUR, mit einem erfreulichen Aufwärtstrend von 24,37 Prozent im Jahresvergleich. Experten sehen ein mittleres Kursziel von 23,18 EUR, was einen Abstand von +20,97 Prozent zum aktuellen Kurs bedeutet, wie FT.com meldet. In dieser soliden Position muss die Salzgitter AG nun die Herausforderungen der Branche angehen und strategische Weichen stellen, um eine erfolgreiche Zukunft zu sichern.

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OrtSalzgitter, Deutschland
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