Traditionsreiche Schützenvereine fusionieren gegen Nachwuchsmangel!

Traditionsreiche Schützenvereine fusionieren gegen Nachwuchsmangel!
Langenhagen, Deutschland - Der Schützenverein Altenhorst und der Schützenverein Krähenwinkel in Langenhagen haben einen bedeutenden Schritt vollzogen, um den Herausforderungen, die sich durch Nachwuchsmangel und steigende Infrastrukturkosten ergeben, entgegenzuwirken. Die Fusion der beiden traditionsreichen Vereine, die über 100 Jahre eigenständig waren, wurde am Freitagabend mit einer Mehrheit von drei Vierteln der anwesenden Mitglieder beschlossen. Dies stellt eine prägende Wende im Vereinsleben der Region Niedersachsen dar, denn viele Schützenvereine kämpfen aktuell mit ähnlichen Herausforderungen. So berichtet NDR über die Sorgen, die hinter dieser Entscheidung stehen.
Ein zentrales Motiv für diese Fusion ist der dramatische Rückgang an Mitgliedern. Der Altenhorster Verein zählte zuletzt nur noch etwa 40 aktive Mitglieder, was die Vereinsführung zur Einsicht brachte, dass der Anschluss an einen anderen Verein der einzige Weg ist, um die eigene Tradition zu bewahren. Robert Grellmann, der zweite Vorsitzende von Altenhorst, erklärt dies klar: „Das ist der einzige Weg, um unseren Verein fortzuführen.“ Besonders bedenklich wirkt sich der akute Nachwuchsproblemen aus: Bereits vor etwa zehn Jahren wurde die Thematik spürbar, und die Umstände wurden durch die Verluste während der Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt.
Tradition trifft moderne Herausforderungen
Die Skepsis unter den Mitgliedern war anfangs hoch. Einige standen dem Fusionsvorschlag kritisch gegenüber, vor allem jene, die in dritter Generation ihrem Verein verbunden sind und sich den Gründern verpflichtet fühlen. Doch die Einsicht in die Notwendigkeit von Jugendförderung, die angesichts der finanziellen Mittel und der Altersstruktur überwältigend wurde, motivierte schließlich die Zustimmung zur Fusion. Altenhorster Mitglieder geben ihren Traditionsnamen auf, was für viele eine emotionale Herausforderung darstellt. Dennoch erhofft man sich durch den Zusammenschluss, neue Impulse für das Vereinsleben zu erhalten.
Diese Fusion ist nicht nur für die beiden Vereine von Bedeutung. Der gesamte Schützenverband in Niedersachsen wird von dieser Entwicklung berührt. Viele Vereine erwägen ähnliche Schritte, um den Herausforderungen zu entkommen, die die demographische Entwicklung mit sich bringt. In den letzten Jahren hat sich die Altersstruktur in den Vereinen deutlich verschoben, was vermehrt zur Diskussion um nachhaltige Modelle führt.
Ein Höhepunkt in der Region
Trotz der Rückschläge gibt es auch Lichtblicke. So wird am 6. Juli der größte Schützenausmarsch der Welt in Hannover stattfinden, an dem rund 300 Teilnehmer erwartet werden. Hierbei bleibt es allerdings derzeit nur Jungen vorbehalten, die am Schießsport teilnehmen dürfen. Der Anlass zeigt, dass trotz der Herausforderungen das Interesse am Schützenwesen unverändert hoch bleibt, was Hoffnung für die Zukunft gibt.
In einer Zeit, in der immer mehr Schützenvereine vor der Herausforderung stehen, ihre Mitgliederzahlen zu halten, ist die Fusion von Altenhorst und Krähenwinkel ein mutiger Schritt. Die beiden Vereine hoffen, dass ihre gemeinsame Geschichte und die Stärkung durch die Zusammenlegung die junge Generation ansprechen und ein neues Interesse für den Schießsport wecken werden. Der Blick auf die Schützenvereine in Niedersachsen zeigt deutlich: Es ist Zeit, neue Wege zu gehen, um Traditionen zu bewahren und gleichzeitig die Zukunft zu sichern. Weitere Informationen zu anderen Schützenvereinen in Niedersachsen finden Sie auf der Webseite der BDS Niedersachsen.
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Ort | Langenhagen, Deutschland |
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