Wärmepumpen boomend: Hohe Kosten für den Gasanschluss-Rückbau!

Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Kosten beim Umstieg von Gasheizungen auf Wärmepumpen in Deutschland, insbesondere in NRW.
Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Kosten beim Umstieg von Gasheizungen auf Wärmepumpen in Deutschland, insbesondere in NRW. (Symbolbild/MND)

Wärmepumpen boomend: Hohe Kosten für den Gasanschluss-Rückbau!

Uelzen, Deutschland - In Deutschland ist Himmel und Erde in Bewegung, wenn es um die Heiztechnologie der Zukunft geht. Rund eine Million Haushalte haben sich bereits für Wärmepumpen entschieden, die insbesondere in den letzten zehn Jahren regelrecht boomten. Die Zahl der Installationen hat sich sogar versechsfacht, was nicht zuletzt an den steigenden Kosten für klimaschädliche Brennstoffe liegt. So heizen derzeit noch etwa 56% der Haushalte mit Gas, doch der Trend zeigt klar, dass immer mehr Menschen auf die umweltfreundlicheren Wärmepumpen umsteigen wollen, berichtet die AZ.

Jedoch birgt der Umstieg auf Wärmepumpen Herausforderungen, die nicht unterschätzt werden sollten. Eine aktuelle Umfrage unter 37 Gasnetzbetreibern in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass viele der 193.000 Umsteiger 2024 mit hohen Kosten konfrontiert waren. Dies führte dazu, dass Verbraucher Rückbaukosten zwischen 1.000 und 4.000 Euro berichteten, während in einem Extremfall sogar 6.000 Euro für die komplette Trennung vom Gasnetz fällig wurden. Dabei kostet die Stilllegung eines Gasanschlusses im Durchschnitt rund 980 Euro. Die rechtliche Lage bezüglich dieser Kosten gestaltet sich allerdings kompliziert: Es gibt keine einheitliche gesetzliche Regelung, was zu Unsicherheiten für die Verbraucher führt.

Hohe Kosten und unklare Regelungen

Eine besonders besorgniserregende Tatsache ist, dass die Kosten für den Rückbau von Gasanschlüssen stark variieren. Im Durchschnitt werden dafür etwa 1.750 Euro fällig, bei einigen Netzbetreibern können die Kosten jedoch auch bis zu 6.000 Euro betragen, so die Energie Fachberater. Darüber hinaus befragte die Verbraucherzentrale NRW 115 Gasverteilnetzbetreiber, von denen über zwei Drittel eine kostenfreie Stilllegung ihres Anschlusses anbieten. Trotzdem bleibt für viele die Unsicherheit. Um eine gerechte Kostenverteilung zu erzielen, fordert der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) eine solidarische Kostenteilung der Rückbaukosten auf alle Gaskunden.

Aktuell sind Heizungen, die mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen, gefragt. Bis Mitte 2026/2028 müssen die Städte zudem Wärmepläne vorlegen, die die zukünftigen Heiztechnologien regeln. Die Kosten und Auflagen, die mit diesen Änderungen einhergehen, machen deutlich, dass es für Verbraucher wichtig ist, rechtzeitig Informationen über die zu erwartenden Ausgaben zu erhalten.

Wie funktionieren Wärmepumpen?

Die Technologie hinter der Wärmepumpe bietet im Vergleich zur konventionellen Gasheizung einige Vorteile. Aber wie funktionieren diese Geräte eigentlich? Der Prozess beginnt mit der Gewinnung der Umweltwärme, sei es aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft. Flüssigkeit, meist Sole, zirkuliert in der Wärmequellenanlage, nimmt die Umweltwärme auf und wandelt sie um. Über ein Kältemittel wird die gewonnene Energie in nutzbare Wärme für das Heizsystem des Haushalts umgewandelt.

Die Funktionsweise ist relativ unkompliziert und doch hoch effizient: Im Verdampfer wird die Umweltenergie auf das Kältemittel übertragen, das daraufhin verdampft. Anschließend erhöht ein Kompressor die Temperatur des Kältemittels, bevor es im Verflüssiger wieder abkühlt und die Wärme abgibt. Dieses System ist besonders energieeffizient und kann sich sowohl für Heizung als auch für Kühlung nutzen lassen, berichtet die Wärmepumpe.de.

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OrtUelzen, Deutschland
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