Ex-Freund sticht 100 Mal zu: Mordprozess schockiert Niedersachsen!
Ein Mann aus Vechta wurde wegen Mordes an seiner Ex-Freundin zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Fall wirft Fragen zu Alkohol und Gewalt auf.

Ex-Freund sticht 100 Mal zu: Mordprozess schockiert Niedersachsen!
In einem schockierenden Fall hat das Landgericht Osnabrück einen 27-jährigen Mann wegen Mordes an seiner 23-jährigen Ex-Freundin zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Vorfall ereignete sich im Juni 2023, als der Angeklagte seine ehemalige Partnerin mit über 100 Messerstichen tötete. Die Richter sahen den heimtückischen Mord als gegeben an, wobei psychische Vorerkrankungen und Alkoholeinfluss am Tattag eine Rolle spielten. Der Mann hatte vor der Tat Medikamente wegen depressiver Episoden abgesetzt und gestand, dass er die Frau davon abhalten wollte, seine Wohnung zu verlassen. Aus Überforderung und unter erheblichem Alkoholeinfluss beging er die Tat. Er selbst wählte den Notruf, jedoch konnte der Notarzt der Frau nicht mehr helfen.
Die Tragödie rund um diesen Fall wirft ein grelles Licht auf das weit verbreitete Problem der alkoholbezogenen Aggression in Deutschland. Laut einem Bericht des Ärzteblattes hat jede dritte Gewalttat im Jahr 2011 unter Alkoholeinfluss stattgefunden. Solche aggressiven Übergriffe führen nicht nur zu persönlichem Leid, sondern verursachen auch immense sozioökonomische Kosten. Zudem weist eine Studie nach, dass bei alkoholabhängigen Männern in 16 bis 50 Prozent der Fälle gewalttätiges Verhalten auftritt. Das Zusammenspiel von Alkoholmissbrauch und Aggression ist komplex, aber akute Alkoholintoxikation spielt weltweit eine entscheidende Rolle bei etwa der Hälfte aller Gewaltverbrechen.
Die Zahl der Gewaltverbrechen steigt
Die Zahlen sind alarmierend: Im Jahr 2022 gab es laut dem Jahrbuch Sucht über 110 Morde und fast 500 Tötungsdelikte in Deutschland, wobei ein deutlicher Anstieg der Verbrechen unter Alkoholeinfluss im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen ist. So hat sich die Zahl der Brandstiftungen unter Alkoholeinfluss von 2021 auf 2022 auf nahezu 1000 verdoppelt. Übrigens, diese Statistiken beziehen sich nur auf das polizeilich erfasste Hellfeld – die tatsächliche Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen, insbesondere bei Vergewaltigungen und schweren Körperverletzungen.
Professor Dr. Martin Rettenberger und seine Kollegin Hanna Verzagt untersuchten den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gewaltkriminalität und fanden heraus, dass aggressive Individuen häufig soziale Umgebungen suchen, in denen übermäßiger Alkoholkonsum vorherrscht. Soziale Exklusion und das Fehlen positiver sozialer Kontakte können drogenabhängige und gewaltneigende Personen in subkulturelle Gruppen treiben, was die Problematik weiter verschärft.
Ein gesellschaftliches Problem
Leider ist Alkohol im Alltag nach wie vor weit verbreitet, auch wenn der Konsum langfristig rückläufig ist. Dennoch bleibt das Risiko für gewalttätige Handlungen durch Alkoholkonsum hoch. Dies ist eine Herausforderung, die die Gesellschaft nicht ignorieren kann. Therapeutische Ansätze, die kognitive Prozesse stärken und auf die neurobiologischen Grundlagen von Aggressionsbereitschaft eingehen, sind von entscheidender Bedeutung für die Rehabilitation von alkoholabhängigen Patienten.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Fall des 27-jährigen Mannes kein Einzelfall ist. Mehr als 100 Frauen verlieren jährlich in Deutschland ihr Leben durch Partner oder Ex-Partner, und es ist höchste Zeit, diese alarmierenden Entwicklungen ernst zu nehmen. Nur ein langfristiger gesellschaftlicher Dialog und präventive Maßnahmen können helfen, solche Tragödien in der Zukunft zu verhindern.