AWO Wedel in der Krise: 100 Kinder betroffen – Protest am Rathausplatz!

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In Wedel, Kreis Pinneberg, demonstrieren Eltern gegen die Insolvenz der AWO, die 100 Kinder und 300 Mitarbeiter betrifft.

In Wedel, Kreis Pinneberg, demonstrieren Eltern gegen die Insolvenz der AWO, die 100 Kinder und 300 Mitarbeiter betrifft.
In Wedel, Kreis Pinneberg, demonstrieren Eltern gegen die Insolvenz der AWO, die 100 Kinder und 300 Mitarbeiter betrifft.

AWO Wedel in der Krise: 100 Kinder betroffen – Protest am Rathausplatz!

In Wedel, einer Stadt im Kreis Pinneberg, brodelt es gewaltig. Rund 100 Kinder sind von der Insolvenz des AWO Ortsvereins Wedel e.V. betroffen, was die Wogen zwischen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Stadt Wedel mächtig hochgehen lässt. Die AWO ruft zur Demonstration am Montag, dem 27. Oktober, auf dem Rathausplatz auf. Sie sieht sich durch die Stadt beschuldigt, die Insolvenz absichtlich herbeigeführt zu haben, um günstigere Träger für die eigenen Kindertagesstätten zu gewinnen. Die Stimmung ist angespannt, und es ist klar, dass hier viele Eltern und Kinder hinter den Kulissen leiden.

Die AWO betreibt in Wedel vier Kitas mit über 300 Kindern und etwa 100 Mitarbeitenden. Die Insolvenz, die kürzlich angekündigt wurde, führt die AWO auf gestrichene städtische Fördermittel zurück. Auf der anderen Seite weist die Stadt Wedel die Vorwürfe zurück und erklärt, dass Unregelmäßigkeiten bei der AWO entdeckt wurden, die eine Überprüfung der Abrechnungen notwendig gemacht hätten. Diese Prüfungen führten zu einer Forderung von mehr als einer Million Euro gegen die AWO. Die Stadt argumentiert, dass die Mitarbeiter teils überbezahlt wurden und sieht überhaupt keinen finanziellen Spielraum für einen Sparträgerwechsel.

Kritik und zwischenmenschliche Spannungen

Die Spannungen zwischen der AWO und der Stadt sind nicht neu. Bereits im Juli 2025 stellte der AWO Ortsverein den Insolvenzantrag und versuchte, mit der Stadt über Differenzen in abrechnungsrelevanten Nachweisen ins Gespräch zu kommen. Dennoch kam es zu keiner Einigung, obwohl die Stadt eine geordnete Übertragung der Trägerschaft anbot, die jedoch abgelehnt wurde. Die Situation bleibt angespannt, und beide Seiten sind entschlossen, ihre Sichtweise zu verteidigen. Dies macht deutlich, dass sowohl die AWO als auch die Stadt Wedel in einem intensiven Austausch stehen, um die Probleme rund um die finanziellen Angelegenheiten und die zukünftige Betreuung der Kinder zu klären.

Die Stadt hat zudem betont, dass die gestrichenen Betriebskostenzuschüsse nicht mit Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen zusammenhängen. Eike Binge, die Fachdienstleitung Bildung, Kultur und Sport der Stadt, steht als Ansprechpartnerin für die betroffenen Eltern bereit und versucht letztlich, die Qualität der Kindertagesbetreuung aufrechtzuerhalten.

Ein Blick über die Grenzen

Im Kontext der aktuellen Entwicklungen kann auch ein Vergleich mit anderen AWO-Bezirken hilfreich sein. Vor kurzem wurde zum Beispiel das gerichtliche Eigenverwaltungsverfahren der AWO OWL erfolgreich beendet. Hierbei wurden über 4.000 Mitarbeitende weiterhin beschäftigt, und es wurden neue Träger für Einrichtungen gefunden, die nicht mehr unter der AWO OWL agieren. Solche positiven Beispiele könnten auch für Wedel von Interesse sein, wo man bestrebt ist, die Trägerschaft der Kitas in einer qualitativ hochwertigen Weise zu gestalten, die den Bedürfnissen der Kinder gerecht wird.

Wie sich die Situation letztlich entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Der heutige Protest wird die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen lenken, vor denen die AWO und die Stadt Wedel stehen. In einer Zeit, in der die frühkindliche Bildung mehr denn je im Fokus steht, werden diese Auseinandersetzungen sowohl für die Eltern als auch für die Kinder weitreichende Folgen haben.