Ludwin Kaiser: Wie ‘El Grande Americano’ die Wrestling-Welt erobert!
Marcel Barthel, in Pinneberg geboren, erlangt als Wrestler ‘El Grande Americano’ Popularität und thematisiert kulturelle Identität.

Ludwin Kaiser: Wie ‘El Grande Americano’ die Wrestling-Welt erobert!
Marcel Barthel, besser bekannt als der Wrestler ‘El Grande Americano’, hat in den letzten Monaten insbesondere in Mexiko und anderen Teilen Lateinamerikas an Popularität gewonnen. Der gebürtige Pinneberger zeigt großen Stolz auf seine amerikanische Identität und hat sich als eine prägende Figur in der Wrestling-Welt etabliert. Barthel, der bei der WWE kämpft, hat durch seine charismatische Darstellung und eine aktive Präsenz in sozialen Medien die Aufmerksamkeit vieler Fans auf sich gezogen. Laut TV Azteca, wird seine Rolle sowohl im Ring als auch außerhalb sehr geschätzt.
Ein bemerkenswerter Aspekt seiner Karriere ist die Verbindung zu seiner spanischen Sprache. In einer Frage-Antwort-Runde auf seinen sozialen Medien hat Barthel enthüllt, dass sein Vater, Alex Dieter, ihm Spanisch beigebracht hat. Leider verstarb sein Vater im Jahr 2015, und Barthel betrachtet diese Fähigkeit als eine Hommage an ihn. Um sein Spanisch weiter zu perfektionieren, erhält er Unterstützung von Kollegen wie Cruz del Toro sowie dem WWE Español-Team, das eine wichtige Rolle bei seiner Ausbildung spielt.
Kritik und kulturelle Sensibilität
Doch nicht alles läuft ohne Herausforderungen. Die Einführung von Barthels Charakter ‘El Grande Americano’ in der WWE hat auch eine Welle der Kritik ausgelöst. Laut Super Luchas äußerte Ernesto Ocampo, der Chefredakteur, Bedenken hinsichtlich kultureller Unsensibilität. Besonders problematisch ist der Name “Golfo de América”, der von Donald Trump geprägt wurde und eine negative Haltung gegenüber Mexiko widerspiegelt. Der Umgang der WWE mit kulturellen Themen wird oft kritisiert, da sie stereotype Charaktere schafft, die die Vielfalt der mexikanischen Lucha Libre nicht korrekt repräsentieren.
Die Kritik zielt auf einen tieferliegenden strukturellen Rassismus ab, der sich nicht nur in der WWE, sondern auch im gesamten Sport zeigt. Viele Champions in der WWE sind weiße Personen, während afroamerikanische Wrestler, wie Bianca Belair und The Street Profits, oft unterrepräsentiert sind. Diese Ungleichgewichte in der Sportwelt führen zu einem dringenden Bedarf an Veränderungen und einem besseren Verständnis für kulturelle Unterschiede, wie auch in der Analyse von Deutschlandfunk Kultur aufgezeigt wird.
Die strukturellen Probleme im Sport sind tief verwurzelt. Rassistische Stereotype und Vorurteile werden weiterhin in vielen Bereichen perpetuiert, und die Diskussion darüber, wie man eine gerechtere und inklusivere Sportlandschaft schaffen kann, hat an Bedeutung gewonnen. Barthels Fall zeigt, wie Berühmtheiten in der Arena des Wrestlings sowohl als kulturelle Botschafter als auch als Zielscheiben für kritische Auseinandersetzungen stehen können.
Die Reise für ‘El Grande Americano’ steht noch am Anfang, und es bleibt abzuwarten, wie er sich sowohl im Ring als auch in der breiteren gesellschaftlichen Diskussion zu Themen wie Rassismus und kulturelle Sensibilität in der Unterhaltung behaupten kann.