Schleswig-Holstein: Bildung im Mittelfeld – Herausforderungen und Chancen!
Schleswig-Holstein erreicht im Bildungsmonitor 2024 den 10. Platz. Analysiert werden Stärken und Schwächen der Bildung.

Schleswig-Holstein: Bildung im Mittelfeld – Herausforderungen und Chancen!
Schleswig-Holstein hat im aktuellen Bildungsmonitor, einer umfassenden Analyse, die von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) durchgeführt wird, den achten Platz unter den deutschen Bundesländern belegt. Die Studie bewertet 98 Indikatoren über verschiedene Handlungsfelder und zeigt, dass die norddeutsche Region in einigen Bereichen durchaus gut abschneidet. So sorgt Schleswig-Holstein beispielsweise für hohe Zeiteffizienz und Schulqualität, was sich in einer geringeren Wiederholerquote von Schülerinnen und Schülern zeigt, die unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Besonders bei den Schulleistungstests konnten die Ergebnisse überzeugen, vor allem im Hörverstehen, was auf eine gute Unterrichtsqualität hindeutet, berichtet der Stern.
Trotz dieser positiven Aspekte gibt es jedoch auch Schattenseiten. Schleswig-Holstein belegt laut dem Bildungsmonitor 2024 den zehnten Platz von 16 Bundesländern, was im Vergleich zu anderen Bundesländern doch hinter den Erwartungen zurückbleibt. Insbesondere in den Bereichen Hochschule und Forschungsorientierung muss die Region Verbesserungen vornehmen. So zeigen die Zahlen, dass mehr Studienanfänger das Land verlassen, als neu hinzukommen. Zudem liegt die Promotionsquote unter dem Bundesdurchschnitt. Diese Herausforderung könnte auf den demografischen Wandel und mangelnde Attraktivität der Hochschulen zurückzuführen sein.
Stärken und Schwächen im Bildungsbereich
Mit einem zweiten Platz in der Zeiteffizienz und einer ausgezeichneten Arbeitgeberquote im Berufsvorbereitungsjahr (67,5 % im Vergleich zu 51,9 % bundesweit) kann Schleswig-Holstein in der Hinsicht auf Bildungsarmut punkten und belegt hier den vierten Platz. Auch die Schulqualität erzielt eine überdurchschnittliche Bewertung, besonders die Lese-Kompetenzen der Neuntklässler. Allerdings mangelt es bei der Inputeffizienz, wo Schleswig-Holstein den letzten Platz einnimmt. Der Anteil des wissenschaftlich-künstlerischen Personals könnte höher sein, zudem sind die Investitionsquoten niedrig. In der Kategorie Hochschule/MINT belegt der Landesteil den vorletzten Platz, was umso drängender nach Maßnahmen zur Verbesserung ruft.
Eine erneute Analyse der Zahlen zeigt, dass bei der Förderinfrastruktur und Digitalisierung dringender Handlungsbedarf besteht. Mit einer Ganztagsquote von nur 42,1 % für Kinder und 31,9 % für Grundschüler ist Schleswig-Holstein hier im Vergleich zu anderen Bundesländern stark unterrepräsentiert. Auch die digitale Ausstattung lässt zu wünschen übrig, was die Notwendigkeit von Investitionen in diesen Bereichen deutlich macht.
Digitale Medien im Unterricht
Eine positive Entwicklung zeichnet sich jedoch in der Einbindung digitaler Medien im Unterricht ab. Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) hat die Online-Testplattform LeOniE.SH ins Leben gerufen, die einfacher Zugriff auf Tests für Jahrgangsstufen 3 bis 10 ermöglicht. Diese Tests basieren auf den VERA-Testheften der vergangenen Jahre und liefern präzise Informationen über Lernstände. Lehrkräfte können damit Stärken und Schwächen der Klasse gezielt erkennen und die Qualität des Unterrichts weiter steigern. Ziel ist es, den Lehr- und Lernprozess kontinuierlich zu verbessern und Signale für notwendige Anpassungen zu setzen.
Insgesamt steht Schleswig-Holstein vor der Herausforderung, seine Stärken auszubauen und gleichzeitig die Schwächen anzugehen. Investitionen in die frühkindliche Bildung, Sprach- und Leseförderung sowie die digitale Infrastruktur sind unerlässlich, um die Bildungslandschaft im Land nachhaltig zu verbessern und somit auch die Abwanderung junger Talente zu stoppen. Ein breiter Diskurs über die Zukunft der Bildung in Schleswig-Holstein ist gefordert – denn hier ist noch viel Potenzial vorhanden, das es zu heben gilt.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen des Bildungsmonitors und den spezifischen Handlungsfeldern besuchen Sie die Webseiten von INSM und der Landesregierung Schleswig-Holstein.