Bremen schlägt Alarm: Hafen soll Kokainschmuggel rigoros bekämpfen!
Bremen schlägt Alarm: Hafen soll Kokainschmuggel rigoros bekämpfen!
Bremerhaven, Deutschland - In einer entscheidenden Initiative zur Bekämpfung des Drogenhandels hat die Bremer SPD-Fraktion Pläne präsentiert, um die Drogenkontrollen im Hafen von Bremerhaven zu verschärfen. Fraktionschef Mustafa Güngör zeigt sich besorgt über die wachsende Gefahr, dass Bremerhaven als Einfallstor für Drogen wie Kokain genutzt wird. Im Jahr 2023 stellte der Zoll dort beeindruckende 1,8 Tonnen Kokain sicher, ein Anstieg von fast 1,4 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit eines effektiveren Handlings, insbesondere da rund 70% des Kokains über südamerikanische Länder wie Kolumbien und Peru nach Europa gelangen. Der Hafen von Bremerhaven wird zunehmend als weniger gut gesichert wahrgenommen, da die Sicherheitsvorkehrungen in Antwerpen und Rotterdam verstärkt wurden, was kriminelle Aktivitäten in Bremerhaven begünstigt.
Die geplanten Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Pakets, das bald von der Bremischen Bürgerschaft beschlossen werden soll. Dazu zählen: die Erhöhung der Zahl der Zollbeamten, der Erwerb zusätzlicher Container-Röntgenanlagen und eine Intensivierung gezielter Fahndungen. Auch der Schutz der sichergestellten Drogen soll verbessert werden. Zudem wird eine Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zwischen den Behörden angestrebt, um die kriminellen Strukturen im Hafen zu schwächen. Güngör erklärt, dass diese Schritte notwendig sind, um den Drogenkriminellen entschieden entgegenzutreten und die Sicherheit in den Häfen zu erhöhen.„In anderen europäischen Ländern wird bereits erfolgreich gegen diesen Drogenhandel vorgegangen“, ergänzt er.
Herausforderungen im Hafen
Die Lage ist nicht ohne Herausforderungen. Laut Nicole Tödter, der Leiterin des Hauptzollamts Bremen, gilt Bremerhaven als eines der größten Einfallstore für Rauschgiftschmuggel in Europa. Knapp 40% der sichergestellten Drogen wurden mit der sogenannten Rip-On/Rip-Off-Methode geschmuggelt, oft unterstützt durch Hafenmitarbeiter. Robert Howe, Geschäftsführer von Bremenports, hebt hervor, dass die Bedrohung durch organisierte Kriminalität ein ernstzunehmendes Risiko für die Hafenmitarbeiter darstellt. Daher sagt Howe, eine Kombination aus moderner Technik, gut geschultem Personal und mehr Beamten sei entscheidend, um die kriminellen Strukturen im Hafen zurückzudrängen.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der täglichen Abwicklung von zehntausenden Containern, was eine flächendeckende Kontrolle unrealistisch macht. Um dem entgegenzuwirken, sollen neue Scanner zur Verbesserung der stichprobenartigen Kontrollen und die Etablierung eines neuen Zollterminals im Norden des Hafens beitragen. Janina Strelow, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, fordert ebenfalls ein größeres Augenmerk auf die Zuverlässigkeit der Hafenmitarbeiter und eine Sensibilisierung für die Problematik. „Es genügt nicht mehr, nur auf die Einführung neuer Technologien zu setzen“, so Strelow. „Die Menschen hinter diesen Strukturen sind ebenso wichtig.“
Internationale Zusammenarbeit
Im europäischen Kontext rückt ebenfalls eine neue Initiative in den Fokus. Am 29. November 2023 plant die belgische Innenministerin Annelies Verlinden die Gründung einer Europäischen Hafen-Allianz, um gegen Drogenhandel und organisierte Kriminalität vorzugehen. Auch Bremerhaven und Hamburg sollen aktiver Teil dieser Allianz werden. Diese Zusammenarbeit könnte die Sicherheitsstandards in deutschen Häfen signifikant anheben und den Druck auf kriminelle Organisationen erhöhen.
Mit der Implementierung dieser Maßnahmen und einer verstärkten internationalen Kooperation könnte Bremen möglicherweise einen nachhaltigen Beitrag zur Bekämpfung des Drogenschmuggels leisten. Immerhin zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass der Druck auf die Crème de la Crème des Drogenhandels erhöht werden muss.
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Ort | Bremerhaven, Deutschland |
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