Illegale Lippenunterspritzungen: Osdorferin vor Gericht erneut angeklagt

Eine 27-jährige Frau aus Altona steht erneut vor Gericht, nachdem sie illegal Lippenunterspritzungen durchgeführt hat.
Eine 27-jährige Frau aus Altona steht erneut vor Gericht, nachdem sie illegal Lippenunterspritzungen durchgeführt hat. (Symbolbild/MND)

Illegale Lippenunterspritzungen: Osdorferin vor Gericht erneut angeklagt

Ottensen, Deutschland - Eine 27-jährige Frau aus Osdorf sorgt derzeit für Aufsehen: Am 17. Juni 2025 steht sie erneut vor dem Hamburger Landgericht, weil sie unerlaubt Lippenunterspritzungen durchführte. Diese praktizierte sie in ihrem Salon in Ottensen, obwohl sie dafür keinerlei qualifizierte Ausbildung vorweisen kann. Die Staatsanwaltschaft fordert jetzt eine Haftstrafe von vier Jahren. NDR berichtet, dass …

Die junge Frau war bereits im Jahr 2023 wegen ähnlicher Vergehen verurteilt worden und erhielt damals eine Bewährungsstrafe. Die Richterin warnte sie eindringlich, dass ein weiterer Verstoß zu einer echten Haftstrafe führen könnte – doch diese Warnungen schienen vergeblich. Nach wie vor führte sie ohne jegliche Qualifikation kosmetische Behandlungen durch und schien die gesetzlichen Vorschriften schlichtweg zu ignorieren.

Die Gefahren illegaler Behandlungen

Die Rechtlage rund um kosmetische Eingriffe ist kompliziert und birgt viele Risiken, sowohl für die Behandler als auch für die Kundschaft. Kosmetikerinnen dürfen in Deutschland nur nicht-invasive, rein ästhetische Behandlungen durchführen. Für Tätigkeiten wie das Unterspritzen von Hyaluronsäure benötigt man zwingend eine Heilpraktikerzulassung oder eine medizinische Ausbildung. Anwalt.de informiert über …

Die Verwendung von Hyaluronsäure-Präparaten ist besonders heikel. Diese Produkte sind zwar nicht verschreibungspflichtig und lassen sich online erwerben, jedoch nur von fachlich qualifizierten Personen anwenden. Besonders die Juvederm-Filler der Firma Allergan sind hoch im Kurs, allerdings dürfen sie nur von Ärzten genutzt werden. Behandler ohne entsprechende Qualifikation, wie unsere Angeklagte, beziehen solche Produkte häufig über nicht autorisierte Kanäle, was nicht nur rechtliche Konsequenzen mit sich bringt, sondern auch gesundheitliche Risiken für die Kunden. Beautybloggerin erklärt …

Die Vorwürfe gegen die Frau sind bedeutend. Sie hat mindestens zwei Frauen behandelt, was als gefährliche Körperverletzung gewertet werden kann. In Deutschland sieht das Gesetz dafür Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren vor. Ihre Aussage vor Gericht, dass sie in einer „Instagram- und TikTok-Beauty-Scheinwelt“ gelebt habe und nun eine „berufliche Neuorientierung“ plane, erscheint beinahe wie ein Versuch, sich aus der Schusslinie zu ziehen.

Ein harter Blick auf die Branche

Schaut man auf die Branche insgesamt, wird deutlich, dass illegale kosmetische Behandlungen ein wachsendes Problem darstellen. Die Nachfrage nach solchen „Beauty-Treatments“ ist ungebrochen, doch die Risiken für die Behandlerinnen sind erheblich. Invasive Eingriffe, wie Injektionen von Botox oder Hyaluronsäure, sind ohne die nötige Ausbildung nicht nur illegal, sondern auch potenziell gefährlich für die Klienten. Wer in diesem Bereich tätig werden will, sollte sich dringend über die rechtlichen Vorgaben informieren, um strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Die Untersuchungshaft der Angeklagten läuft bereits seit März 2025, und eine Entlassung ist momentan nicht in Sicht. Für viele wird dieser Fall zu einem warnenden Beispiel, wie gefährlich und rechtlich bedenklich der Trend zu schnellem, unqualifiziertem Behandeln in der Schönheitsbranche ist.

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OrtOttensen, Deutschland
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