Fregattenbau in Wolgast: Kostenexplosion und massive Verzögerungen!
Fregattenbau in Wolgast: Kostenexplosion und massive Verzögerungen!
Wolgast, Deutschland - Die Lage beim Bau der neuen Fregatten für die Deutsche Marine wird angesichts wachsender Herausforderungen immer komplexer. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, muss mit steigenden Kosten und massiven Verzögerungen gerechnet werden. Die Fregatte „Niedersachsen“ steht hierbei im Zentrum der Problematik.
Verzögerungen am Bau der Fregatte F126 in Wolgast ziehen finanzielle Konsequenzen nach sich, die das gesamte Projekt in Gefahr bringen könnten. Die ursprüngliche Übernahme der „Niedersachsen“ durch die Marine war für 2028 vorgesehen, doch jetzt sind die Ablieferungen wegen technischer Probleme mit der IT und der Übertragung der Konstruktionspläne um bis zu 18 Monate verspätet. Ein Sprecher des Beschaffungsamtes hat diese Entwicklungen bereits bestätigt.
Situation der Fregatten F126
Bei den Fregatten F126 handelt es sich um vier Schiffe, die allesamt in Wilhelmshaven stationiert werden sollen. Die Kiellegung der ersten Fregatte fand bereits im Juni 2024 statt, jedoch haben Schwierigkeiten bei der Implementierung neuer IT-Tools und der Übertragung von Plänen des Generalunternehmers Schelde Naval Shipbuilding B.V. an deutsche Werften die Fortschritte stark gebremst, wie die NWZ Online aufführt.
Insgesamt müssen sich die Verantwortlichen auf einen voraussichtlichen Mehraufwand von rund 323 Millionen Euro einstellen. Dies führt dazu, dass die Kosten für die ersten vier Fregatten auf 6,72 Milliarden Euro ansteigen, statt der ursprünglich veranschlagten 5,5 Milliarden Euro. Für die Marine wird es daher entscheidend, wie die Finanzierung ab 2028 über den Verteidigungshaushalt aussehen wird.
Umfassende Herausforderungen und internationale Kooperationen
Die Probleme bei den Fregatten F126 sind nicht nur technischer, sondern auch strategischer Natur. Eine effektive Zusammenarbeit zwischen Industrie, Bundeswehr und Politik wird immer notwendiger, um Lösungen zu finden. Gerade die Vergabepolitik, die mehrere Werften einbezieht, hat sich als problematisch erwiesen, da sie Kommunikationsschwierigkeiten und Verzögerungen mit sich bringt.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass auch die neue Generation von Fregatten, die F127, in den Fokus rückt. Diese sollen in den 30er-Jahren die alte Sachsen-Klasse ersetzen und sind mit fortschrittlicher Technik ausgestattet. Die ESUT hebt hervor, dass bis zu sechs neue Einheiten geplant sind, die verstärkt auf Luftabwehr und ballistische Raketenabwehr spezialisiert sind. Hier zeigt sich das Potenzial für internationale Kooperationen, unter anderem mit Norwegen und Dänemark.
Auf lange Sicht wird die Marine vor großen finanziellen, personellen und technischen Herausforderungen stehen, um gerechte Lösungen zu finden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Fregatten F126 und F127 entwickelt und welches Signal dies an die Bundeswehr und ihre Partner senden wird.
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Ort | Wolgast, Deutschland |
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