Hannovers IT-Profis retten gefährdete Klimaforschungs-Daten vor Zensur!

IT-Experten aus Hannover retten unter Druck stehende wissenschaftliche Daten vor der Löschung durch die US-Regierung.
IT-Experten aus Hannover retten unter Druck stehende wissenschaftliche Daten vor der Löschung durch die US-Regierung. (Symbolbild/MND)

Hannovers IT-Profis retten gefährdete Klimaforschungs-Daten vor Zensur!

Hannover, Deutschland - In einer Zeit, in der Wissenschaft und Forschung häufig politischen Einflüssen ausgesetzt sind, stehen IT-Profis aus Hannover an der Front, um gefährdete Daten zu sichern. Die US-Regierung hat Pläne angekündigt, unliebsame wissenschaftliche Inhalte, insbesondere im Bereich der Klimaforschung und Gender Studies, gezielt zu löschen. Dies führt zu einer alarmierenden Situation für die Wissenschaftsgemeinschaft.

Micky Lindlar, ein engagierter Mitarbeiter am Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften (TIB) in Hannover, hat sich der Rettung dieser Daten verschrieben. Er und sein Team schaffen es, wertvolle wissenschaftliche Informationen zu retten, indem sie Links zu Artikeln öffnen und sie sichern. Dabei haben sie ein umfangreiches Backup-System etabliert, das mittlerweile 2,7 Millionen Artikel von der Plattform arXiv der Universität Cornell umfasst. Diese Daten sind für die Forschung der Zukunft unerlässlich.

Die Bedrohung durch Zensur

Die Zensur, wie sie von der Trump-Regierung betrieben wird, erfolgt oft willkürlich und betrifft nicht nur Forschungsdaten, sondern auch gängige Schlagwörter wie „gender“ und „trans“. Diese Vorgehensweise hat nicht nur Auswirkungen auf politische Diskussionen, sondern kann auch fatale Folgen für genderspezifische Medizinforschung haben. In den USA erleben immer mehr Wissenschaftler, dass Inhalte ohne Vorwarnung aus Forschungsdatenbanken verschwinden. Wie die Politik Seite Watson berichtet, ist die Methode der Löschung oft rein ideologischer Natur und man ist geneigt zu fragen: Wo bleibt die Wissenschaftsfreiheit?

Das TIB ist nicht nur nicht untätig, sondern hat sich zu einem zentralen Akteur im internationalen Netzwerk „Safeguarding Research and Culture“ entwickelt. Dieses Netzwerk umfasst mehrere hundert Personen und Institutionen, die sich gemeinsam für die Sicherung von Daten stark machen. Lindlar hebt die Bedeutung dieses Retterprojekts hervor, indem er sagt, dass es für zukünftige Generationen entscheidend ist, Zugang zu unzensierten wissenschaftlichen Daten zu haben.

Die technischen Hintergründe

Für die Sicherung von 2,7 Millionen Artikeln benötigte ein leistungsstarker Rechner fast zehn Tage. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat das TIB nicht nur enormen Speicherplatz – derzeit sind es 300 Terabyte, die für die Langzeitarchivierung belegt sind – sondern auch ein durchdachtes System: Die gesammelten Daten werden in einem „Dark Archive“ gespeichert und bei Bedarf, sprich bei Zensur, in ein „Light Archive“ umgewandelt, um Wissenschaftlern Zugang zu gewähren.

Zusätzlich überprüft das Team monatlich neue Artikel, um sicherzustellen, dass auch die aktuellsten Forschungsarbeiten gesichert werden. Auch die Dynamik der Infrastruktur zur Datensicherung wächst ständig, was für die Wissenschaftler eine wertvolle Unterstützung darstellt.

In einem weiteren Schritt bewerben sich zwei Hochschulen in Hannover sowie die Universität Oldenburg um Förderstatus im kommenden Herbst. Dies könnte die Arbeit des TIB und deren Ambitionen, die Forschung zu schützen, weiter unterstützen. Auch das Wissenschaftsministerium und die Volkswagenstiftung haben Förderbeträge angekündigt, was diese Initiative zusätzlich stärkt.

Indem die IT-Profis am TIB den Kampf gegen die Zensur annehmen, setzen sie ein klares Zeichen für den Erhalt der wissenschaftlichen Freiheit. Die Situation zeigt, dass es nicht nur um Daten, sondern um das große Ganze geht: die Zukunft der Wissenschaft selbst.

Das NDR hat diese entscheidende Entwicklung ebenso aufgegriffen und gibt einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen, mit denen sich die Forscher konfrontiert sehen. Unsere Welt der Wissenschaft braucht solche engagierten Profis mehr denn je!

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OrtHannover, Deutschland
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