EU und USA: Handel in der Krise – Können Zollerhöhungen abgewendet werden?

Ursula von der Leyen und Donald Trump diskutieren am 14. Juni 2025 Handelsabkommen zwischen EU und USA, Zölle im Fokus.
Ursula von der Leyen und Donald Trump diskutieren am 14. Juni 2025 Handelsabkommen zwischen EU und USA, Zölle im Fokus. (Symbolbild/MND)

EU und USA: Handel in der Krise – Können Zollerhöhungen abgewendet werden?

Brüssel, Belgien - In der aktuellen Handelslandschaft zwischen Europa und den USA tut sich einiges. Gestern, am 14. Juni 2025, telefonierte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit dem US-Präsidenten Donald Trump. Beide Führungspersönlichkeiten sind entschlossen, ein „gutes“ Handelsabkommen vor dem 9. Juli zu erreichen, wie french.news.cn berichtet. Das Gespräch fand nur einen Tag vor dem hochkarätigen G7-Gipfel statt und sollte die angespannten Handelsbeziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten auflockern.

Die Situation könnte jedoch nicht kritischer sein. Trump hatte zuvor angekündigt, die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Europa auf 50 % zu erhöhen, was Besorgnis bei europäischen Herstellern auslöste. Diese fordern ernsthaft ein Ende dieser überbordenden Handelsbeschränkungen, die als katastrophal für die Industrie wahrgenommen werden. Der EU-Handelskommissar Maros Sefcovic erklärte, dass die Industrie unter diesen Umständen erheblich leiden könnte und die Notwendigkeit, die Gespräche voranzutreiben, umso drängender sei.

Unter Druck der Zeit

Am 26. Mai hatten von der Leyen und Trump angekündigt, die Pause bei den Zöllen bis zum 9. Juli zu verlängern, nachdem die ursprünglich geplante Anhebung auf den 1. Juni fiel. Die EU-Führung hat klargemacht, dass sie bereit ist, in den Verhandlungen aktiv und entscheidend zu agieren. Dies könnte einen Wendepunkt darstellen, da die anhaltenden Zollkonflikte bei vielen europäischen Unternehmen Ängste schüren.

Besonders brisant ist die Tatsache, dass die EU im Mai mit Gegenmaßnahmen gedroht hatte. Ein möglicher Plan sieht vor, Zölle auf US-Importe im Wert von 95 Milliarden Euro zu erheben, falls die Verhandlungen nicht zielführend sind. Dies unterstützt die Position der EU, die entschlossen ist, ihre Handelsinteressen in einem respektvollen Rahmen zu verteidigen, wie auch von Sefcovic immer wieder betont wird. Trump bezeichnete Europa in der Vergangenheit bereits als „schlimmer als China“ in Handelsangelegenheiten, was die Spannungen weiter verstärkt hat.

Gemeinsame Zukunft?

Mit dem Wahlsieg Trumps im November 2024 hat sich das Europäische Parlament besorgt über die zukünftigen transatlantischen Beziehungen geäußert. Führende EU-Abgeordnete drängten auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit, besonders im Hinblick auf die Diskussionen über die drohenden Zölle. Der polnische Minister für europäische Angelegenheiten, Adam Szłapka, hob die Wichtigkeit eines offenen und fairen Handels hervor, während Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, darauf hinwies, dass die Möglichkeit von Gegenzöllen ein Schreckgespenst sein könnte, das wiederum die politischen Wasser kochen lassen könnte.

Die kommenden Wochen könnten also entscheidend dafür sein, ob die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA in eine positive Richtung steuern oder ob sie weiter in die Krise abrutschen. In Anbetracht der wirtschaftlichen Herausforderungen und der geopolitischen Spannungen bleibt es spannend, wie sich dieses politische Schachspiel entwickeln wird.

Weitere Informationen zu den neueste Entwicklungen finden Sie in den Berichten von lemonde.fr und europarl.europa.eu.

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OrtBrüssel, Belgien
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