Bahn-Chaos im Oberland: Schienenersatzverkehr bis auf Weiteres!
Bahn-Chaos im Oberland: Schienenersatzverkehr bis auf Weiteres!
Holzkirchen, Deutschland - Im Oberland bahnt sich seit dem vergangenen Sonntag, dem 4. Juli 2025, ein großes Chaos an, nachdem die Bahnstrecke zwischen Holzkirchen und Deisenhofen gesperrt werden musste. Grund für die drastischen Maßnahmen sind schadhafte Betonschwellen unter sieben Weichen, die während einer regelmäßigen Inspektion entdeckt wurden. Diese Problematik zieht weite Kreise, denn die Sperrung betrifft nicht nur die besagte Strecke, sondern auch die Bahnhöfe in Deisenhofen und Unterhaching. Die Bayerische Regiobahn (BRB) hat bereits reagiert und die Züge in Holzkirchen enden lassen – die S3 der S-Bahn München verkehrt nur noch bis Giesing.
Um den Bahnreisenden eine Möglichkeit der Fortbewegung zu bieten, wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Ab Mittwoch, dem 7. Juli, wird es einen festen Fahrplan geben, der zahlreiche Busse und bis zu 60 Großraumtaxis umfasst, die zwischen Holzkirchen und Giesing pendeln und an allen betroffenen S-Bahn-Stationen halten. Reisende müssen jedoch mit verlängerten Fahrtzeiten rechnen, da das Ersatzangebot die Kapazität des Zugverkehrs nicht vollständig ersetzen kann, wie die Deutsche Bahn berichtet.
Forderungen nach zügigen Maßnahmen
Verkehrsminister Christian Bernreiter hat dringende Maßnahmen von der Bahn gefordert, während die Verantwortlichen an einer Interims-Lösung arbeiten. Geplant ist der Ausbau der Weichen und die Überbrückung mit geraden Schienenstücken. Laut der Merkur steht das Problem mit den Betonschwellen seit dem Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen im Juni 2022 auf der Agenda, was die Dringlichkeit der Situation nochmals unterstreicht.
Parallel zur Bahn-Situation ist auch der Straßenverkehr betroffen. So sind die B318 wegen Asphaltierungsarbeiten halbseitig bis zum 18. Juli gesperrt, während die A95 zwischen Murnau und Eschenlohe bis zum 2. Juli vollständig gesperrt bleibt. Dies führt zu weiteren Herausforderungen für Reisende und Pendler.
Ein Blick in die Zukunft der Bahninfrastruktur
Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Probleme versucht die Deutsche Bahn, als Teil ihrer umfassenden Strategie, 16,4 Milliarden Euro in die Erneuerung der Schienen-Infrastruktur zu investieren, wie die Tagesschau berichtet. Das Ziel ist es, dem Verfall der Infrastruktur Einhalt zu gebieten und die Unpünktlichkeit des Bahnverkehrs zu reduzieren. Erst kürzlich wurde festgestellt, dass der „altersbasierte Nachholbedarf“ auf beeindruckende 103,4 Milliarden Euro geschätzt wird, wobei über 59 Milliarden Euro auf Brücken entfällt.
Die völlig neue Ausrichtung und die geplanten Investitionen könnten in den kommenden Jahren dazu beitragen, die häufigen Störungen im Schienenverkehr drastisch zu reduzieren. Bis 2030 will die Bahn ihr hochbelastetes Schienennetz grundlegend erneuern und gleichzeitig 5.500 neue Mitarbeitende für Instandhaltungs- und Ausbauprojekte einstellen. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie effektiv diese Maßnahmen umgesetzt werden können, um die Herausforderungen, die der aktuelle Schienenersatzverkehr mit sich bringt, zu bewältigen.
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Ort | Holzkirchen, Deutschland |
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