Bedrohungsschreiben gegen Bremer CSD: Polizei ermittelt!
Bedrohungsschreiben gegen Bremer CSD: Polizei ermittelt!
Bremen, Deutschland - In der Hansestadt Bremen herrscht besorgniserregende Stimmung, nachdem ein anonymes Drohschreiben gegen den kommenden Christopher Street Day (CSD) eingegangen ist. Wie der WESER-KURIER berichtet, wurde den Veranstaltern und Medien, darunter auch dem WESER-KURIER, mitgeteilt, dass die Veranstaltung am 23. August 2025 unterbleiben müsse, andernfalls drohe eine hohe Zahl an Opfern, mit einem beunruhigenden Abschluss des Schreibens: „Allahu Akbar“.
Die Polizei Bremen hat in Reaktion auf diese Drohung sofort Ermittlungen eingeleitet und prüft die Herkunft des Schreibens sowie mögliche Täter. Einblicke von Polizeisprecherin Nastasja-Klara Nadolska zeigen, dass die Situation in alle Richtungen interpretierbar sei. Es sei noch unklar, welches Milieu hinter dieser Drohung stehe. Die Sicherheitsbehörden scheinen die Drohung ernst zu nehmen, da der CSD immer wieder als „Feindbild“ von Extremisten identifiziert wird, insbesondere im Kontext von LGBTQIA+-Feindlichkeit, die Teil der Ideologie des Islamismus ist.
Hoher Schutzbedarf und enge Zusammenarbeit
Die CSD-Veranstaltung 2025 hat laut Verfassungsschutz Bremen einen deutlich erhöhten Schutzbedarf. Die Polizei bereitet sich darauf vor, mit einer starken Präsenz vor Ort zu sein, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. Dennoch gibt es aktuell keine konkreten Hinweise auf eine akute Gefährdungslage, was von den Behörden betont wird. Veranstalter des CSD Bremen und Bremerhaven warten nun auf die Einschätzung der Sicherheitsbehörden. Der CSD selbst, der 1979 als erster CSD in Deutschland ins Leben gerufen wurde, hat sich als Forum für Vielfalt positioniert und steht unter dem Motto „Pride must go on“.
Eine angespannte Situation für queeres Leben
Die Drohungen gegen den CSD Bremen sind nicht isoliert zu sehen. Generell ist die Situation für queeres Leben in Deutschland zunehmend angespannt. In vielen Ostdeutschen Regionen, wo die AfD häufig die stärkste politische Kraft ist, sind rechte Drohgebärden gegenüber LGBTQIA+-Veranstaltungen alltäglich. Ein weiteres Beispiel ist der CSD in Schönebeck bei Magdeburg, der kürzlich aufgrund unzureichenden Sicherheitspersonals vorzeitig abgesagt werden musste. Der Mitveranstalter Falko Jentsch kritisierte die bürokratischen Hürden, durch die ehrenamtliches Sicherheitspersonal abgelehnt wurde, und äußerte Bedenken hinsichtlich der politischen Aussage der Veranstaltung, wie tagesschau.de berichtet.
Rechte Übergriffe auf CSDs sind nicht nur ein Problem in Sachsen-Anhalt, sondern auch in Thüringen, wo die Kleinpartei „Der III Weg“ gegen den CSD in Erfurt mobilisiert. Dies zeigt, dass die Herausforderungen, mit denen queere Menschen konfrontiert sind, nicht nur ein lokales, sondern ein landesweites Phänomen sind. Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Organisatoren und Sicherheitsbehörden wird immer deutlicher, denn nur so kann die Sicherheit und Freiheit der Teilnehmer gewährleistet werden.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um Klarheit über die Sicherheitslage am CSD in Bremen zu erhalten und den vielfältigen Stimmen der LGBTQIA+-Community eine Plattform zu bieten. Das Engagement für Vielfalt und Akzeptanz muss trotz aller Bedrohungen weitergehen.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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