Bremen setzt auf Radfahren: Sicherer Genuss in den Wallanlagen!
Bremen diskutiert Radnutzung in Wallanlagen: Grüne fordern sichere Wege und Rücksichtnahme im urbanen Raum.

Bremen setzt auf Radfahren: Sicherer Genuss in den Wallanlagen!
Bremen zeigt sich erneut auf der Überholspur in Sachen Radverkehr. Die Grünen haben sich entschieden, das Radfahren in den Wallanlagen auch weiterhin zu ermöglichen. Ralph Saxe, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, betont die lange Tradition des Radfahrens in den grünen Oasen der Stadt. Ein Verbot des Radfahrens wird als wenig praktikabel und problematisch angesehen. Schließlich sind die Wallanlagen ein denkmalgeschütztes Areal, das bei der Nutzung durch Radfahrer besondere Beachtung erfährt. Somit heißt es: Radfahren soll möglich bleiben – aber sicher und sinnvoll organisiert.
In diesem Zusammenhang gibt es bereits konkrete Vorschläge. So wird eine optimierte Wegeführung zwischen der Stadtbibliothek und dem Kennedyplatz ins Auge gefasst. Eine flachere Strecke gegenüber der Kunsthalle könnte hier für mehr Sicherheit sorgen. Am Café im Torhaus an der Kennedybrücke wird das neue „Rücksicht“-Schild, Piktogramme und die Entfernung von zwei Bänken als positive Maßnahmen hervorgehoben. Zudem funktioniert das Shared-Space-Prinzip zwischen Torhaus und Bischofsnadel weitgehend gut, was eine wichtige Grundlage für künftig ausgewogene Verkehrsnutzung bietet.
Radverkehrsanteil auf dem Vormarsch
Die Entwicklung des Radverkehrs in Deutschland zeigt einen erfreulichen Trend. Laut fahrradzukunft.de stieg der Radverkehrsanteil in den letzten Jahren stetig an. Während der bundesweite Durchschnitt 2008 noch bei 11 % lag, überschreiten Städte wie Bremen inzwischen die angestrebten 15 % des Radverkehrsanteils. Eine Herausforderung bleibt dennoch die Stagnation in bestimmten Regionen, die nicht allein durch topografische Gegebenheiten oder das Durchschnittsalter der Bevölkerung erklärbar ist. Elektrobikes bieten hier eine bequeme Lösung für viele, um auch Steigungen zu überwinden.
Das Konzept des Shared Space profitiert ebenfalls von dieser Entwicklung. Es fördert eine gemeinsame Nutzung des Verkehrsraums und ermöglicht einen harmonischen Austausch zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern. Zentral sind hierbei reduzierte Geschwindigkeiten und der Verzicht auf getrennte Fahrspuren, um die Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer zu fördern. Und nicht zu vergessen: Statistiken zeigen, dass 74 % der Fahrradunfälle mit zwei Beteiligten ein Auto involvieren – ein guter Grund, um auf mehr Rücksichtnahme zu setzen.
Perspektiven für die Zukunft
Die Vision für ein fahrradfreundliches Deutschland wird durch die Bundesregierung im Nationalen Radverkehrsplan skizziert. Diesen Plan umfasst Zielsetzungen für das Jahr 2030, die ein hohes Radverkehrsaufkommen anstreben – aus gutem Grund: Ein stärkerer Einsatz des Fahrrads ist förderlich für das Klima, die Lebensqualität in Städten und die Gesundheit der Bürger. Aktuelle Studien, beispielsweise die von Dr. Claus Doll vom Fraunhofer ISI, zeigen das ungenutzte Potenzial des Radverkehrs, das nur darauf wartet, entfaltet zu werden. Dabei sind Faktoren wie die Sicherheit im Verkehr und die Qualität der Radwege entscheidend für die Nutzung des Fahrrads im Alltag.
Da bleibt die Frage: Wie können Städte noch attraktiver für Radfahrer werden? Empfehlungen zur Verbesserung der Radwegeinfrastruktur, die Verbindung zum öffentlichen Nahverkehr sowie eine radfreundliche Gestaltung von Kommune und Stadtbild stehen ganz oben auf der Agenda. Bremen hat bereits einige Schritte unternommen, aber die Umsetzung der in den Innenstadtkonzepten skizzierten Vorschläge muss weiter vorangetrieben werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Stadt in Sachen Radverkehr auf dem richtigen Weg ist – sowohl durch Initiativen der Grünen als auch durch die fortschreitende wachsende Radkultur in Deutschland. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich der Radverkehr und die Maßnahmen für mehr Sicherheit und Rücksichtnahme weiter entwickeln werden, sowohl in Bremen als auch bundesweit.