Kampf der Giganten: Amazon vs. Perplexity – Wer wird siegen?
Amazon hat Perplexity wegen des Comet-Browsers rechtlich aufgefordert. Streit um KI-gestütztes Shopping wechselt in die nächste Runde.

Kampf der Giganten: Amazon vs. Perplexity – Wer wird siegen?
Amazon und Perplexity AI befinden sich in einem hitzigen Streit, der für die Tech-Branche von großer Bedeutung ist. Am 5. November 2025 hat Amazon ein Unterlassungsschreiben an Perplexity geschickt. Dieses Dokument fordert das Unternehmen auf, seinen Comet-Browser von den Einkaufsmöglichkeiten im Amazon-Marketplace auszuschließen. Amazon unterstellt dem Comet-Agenten, die Nutzungsbedingungen zu verletzen und das Einkaufserlebnis der Nutzer zu mindern.
Im Detail wirft Amazon Perplexity vor, dass der Comet-Browser gegen die Nutzungsbedingungen verstößt, die das Herunterladen, Kopieren oder Nutzen von Kontoinformationen zugunsten Dritter untersagen. Zudem wird auf mögliche Sicherheitslücken beim Datenschutz hingewiesen. Die Argumentation von Amazon stützt sich darauf, dass die Funktionen des Comet-Browsers, der Login-Daten lokal speichert und Einkäufe im Namen der Kunden ermöglicht, potenziell problematisch sind.
Der Vorwurf des Computerbetrugs
Wie Forbes berichtet, wirft Amazon Perplexity zudem Computerbetrug vor, da der Comet AI-Browser-Agent Käufe ohne Genehmigung getätigt haben soll. Im November 2024 hatte es bereits eine Vereinbarung gegeben, die das automatische Shopping bei Amazon pausierte, die jedoch von Perplexity durch die Veröffentlichung von Comet erneut in Frage gestellt wurde.
Perplexity selbst wehrt sich gegen diese Vorwürfe und bezeichnet die Maßnahmen von Amazon als „Bullying“. In einem Blogbeitrag argumentiert das Unternehmen, dass AI-Agenten benutzerkontrollierte Assistenten seien und keine Datensammler, was die Vorwürfe von Amazon in einem anderen Licht erscheinen lässt. Diese Sichtweise wird durch die Kritik an Amazons Werbegeschäften untermauert, die im Jahr 2024 einen Rekordwert von 56,2 Milliarden Dollar erreichten. Hier sieht Perplexity einen Versuch von Amazon, die Kontrolle über die Kaufentscheidungen der Verbraucher zu behalten und seine eigenen Einnahmen zu schützen.
Ein umstrittenes Geschäft
Die Auseinandersetzung könnte nicht nur rechtliche, sondern auch finanzielle Konsequenzen für beide Unternehmen haben. Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, hatte bereits im Januar 2024 über seinen Venture-Fonds Bezos Expeditions in die Series B-Runde von Perplexity investiert, was der Beziehung zwischen diesen beiden Tech-Giganten zusätzliche Komplexität verleiht. In Anbetracht des Wettbewerbs im Bereich des Online-Shoppings könnte der Ausgang dieses Streits weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Markt haben.
Perplexity, das erst vor kurzem kritisiert wurde aufgrund von Vorwürfen des industriellen Scraping, hat angekündigt, weiterhin nach Lösungen zu suchen, um mit Amazon in Kontakt zu treten und eine Einigung zu erzielen. Srinivas, ein führendes Mitglied von Perplexity, hat seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekräftigt und betont, dass das Unternehmen sich nicht einschüchtern lassen will.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Konflikt entwickelt und welche weiteren Schritte beide Seiten unternehmen werden. Eines ist sicher: In der Welt der Technologien und des Online-Shoppings gibt es immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen.