Microsoft verlängert Windows 10 Support: Ein Jahr Aufschub für Millionen!
Microsoft verlängert den Windows 10-Support bis Oktober 2026. Verbraucherzentralen fordern gesetzliche Mindeststandards für digitale Produkte.

Microsoft verlängert Windows 10 Support: Ein Jahr Aufschub für Millionen!
Am 4. Oktober 2025 hält Microsoft eine Überraschung bereit: Der Support für Windows 10 wird im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bis zum 14. Oktober 2026 verlängert. Dies bedeutet, dass Millionen von Nutzern in Deutschland, die nach wie vor auf das Betriebssystem setzen, einen zusätzlichen Puffer erhalten, bevor sie in die Zwangslage geraten, entweder auf Windows 11 umzusteigen oder sich neue Hardware zuzulegen. Nach Angaben von stadt-bremerhaven.de sind in Deutschland über 30 Millionen Rechner mit Windows 10 installiert, was die Entscheidung von Microsoft zu einer bedeutenden Nachricht macht.
Allerdings ist diese Verlängerung nicht ohne Haken: Um von dem zusätzlichen Jahr zu profitieren, benötigen die Nutzer ein Microsoft-Konto. Kritiker, wie Michaela Schröder von der Verbraucherzentrale, sehen die Maßnahme eher als einen Aufschub des Problems denn als eine tragfähige Lösung. Viele technische Geräte sind noch funktionsfähig, scheitern jedoch an den hohen Hardware-Anforderungen von Windows 11, was die Notwendigkeit eines Umstiegs für zahlreiche Haushalte und Unternehmen erschwert.
Die Kritik der Verbraucherzentrale
Die Verbraucherzentrale zeigt sich über die kurzsichtige Politik von Microsoft besorgt. „Im Oktober 2026 stehen wir vor demselben Dilemma“, warnt Schröder. Entweder müssen Nutzer auf ein unsicheres System zurückgreifen oder sich mit der Anschaffung neuer Hardware auseinandersetzen. Diese Unsicherheit trifft vor allem viele, die aus praktischen, finanziellen oder technischen Gründen nicht auf Windows 11 umsteigen konnten, wie in einem Bericht von appdated.de nachzulesen ist. Die Notwendigkeit für klare Vorgaben vonseiten der EU wird immer drängender.
Eine mögliche Lösung könnte der Cyber Resilience Act (CRA) der EU sein, der Mindeststandards für digitale Produkte und deren Support festlegt. Diese Verordnung könnte für einen langfristigen rechtlichen Rahmen sorgen und Hersteller dazu anregen, die Lebensdauer ihrer Produkte zu verlängern. Der Cyber Resilience Act, der im Oktober 2024 verabschiedet wurde, stellt einen ersten Schritt in diese Richtung dar und könnte einen erheblichen Einfluss auf die künftige Regulierung des Supports von Betriebssystemen haben.
Die Verantwortung der Hersteller
Es ist klar, dass die Diskussion um die Lebensdauer digitaler Produkte und die Verantwortung der Hersteller an Bedeutung gewinnt. Der vzbv plädiert dafür, dass die Supportzeiträume sich an der tatsächlichen Nutzungsdauer der Geräte orientieren, um nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch die Wegwerfmentalität zu reduzieren. Diese Gründe sind besonders relevant in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung immer mehr in den Fokus rücken.
Der Ball liegt nun bei den Verbraucherschutzbehörden und der EU: Wenn eine langfristige Veränderung bewirkt werden soll, sind klare Richtlinien und Standards gefragt. Die derzeitige Situation in Deutschland mit mehr als 30 Millionen Windows 10-Nutzern zeigt deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Ob Microsoft und die EU dem Druck der Verbraucher gerecht werden können, bleibt spannend zu beobachten.