Weihnachtsmarkt Bremerhaven: Lumumba unter Beschuss – Name jetzt gestrichen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Auf dem Bremerhavener Weihnachtsmarkt wird das Getränk "Lumumba" aufgrund rassistischer Debatten umbenannt.

Auf dem Bremerhavener Weihnachtsmarkt wird das Getränk "Lumumba" aufgrund rassistischer Debatten umbenannt.
Auf dem Bremerhavener Weihnachtsmarkt wird das Getränk "Lumumba" aufgrund rassistischer Debatten umbenannt.

Weihnachtsmarkt Bremerhaven: Lumumba unter Beschuss – Name jetzt gestrichen!

Die festliche Stimmung auf dem Bremerhavener Weihnachtsmarkt wird durch eine aktuelle Debatte über ein traditionelles Getränk, die Trinkschokolade mit Alkohol, überschattet. Die Erlebnis Bremerhaven GmbH, die für die Durchführung des Weihnachtsmarktes verantwortlich ist, hat empfohlen, den beliebten Namen „Lumumba“ nicht mehr zu verwenden. Diese Empfehlung spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für gesellschaftliche Sensibilitäten wider, das auch woanders in Deutschland zu spüren ist.

Kritiker sehen die Bezeichnung “Lumumba” für das Getränk als problematisch. Es wird argumentiert, dass sie rassistische Stereotype reproduzieren könnte, die mit dem kongolesischen Freiheitskämpfer Patrice Lumumba in Verbindung stehen. Lumumba war der erste demokratisch gewählte Regierungschef des Kongo und wurde 1961 ermordet, was ihn zu einer umstrittenen Figur in der Geschichte macht. Die Debatte über die Namensgebung des Getränks wird bereits seit einigen Jahren aktiv geführt, jedoch gibt es bislang kein einheitliches Meinungsbild dazu. Wie t-online beschreibt, hat auch die Weihnachtsmarktsaison in Frankfurt am Main diese Diskussion neu entfacht, da dort Standbetreiber ebenfalls aufgefordert wurden, den Namen zu ändern.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Michael Gerber, der Geschäftsführer von Erlebnis Bremerhaven, erklärte, dass man sich der Kontroversen bewusst sei und Rassismus entschieden verurteile. Auf diesem Hintergrund wurden die Schausteller über die Problematik informiert und gebeten, den Namen „Lumumba“ künftig zu vermeiden. Auch wenn es keine offiziellen Vorschriften gibt, so haben viele Händler bereits auf die Alternativen „Heiße Schokolade mit Rum“ oder „Kakao mit Schuss“ umgestellt. Eine weitere Option, die sich etablieren könnte, ist die Bezeichnung „Tote Tante“, die ihren Ursprung in einer Legende von der Insel Föhr hat.

Die Mehrheit der Verkaufsstände kam dieser Bitte bereits nach, sodass der Umstieg auf die neuen Namen schlussendlich für viele kaum ein Problem darstellt. Gerber ist sich sicher, dass die meisten Besucher beim Bestellen eines Lumumbas nicht unbedingt an Kolonialismus oder Unterdrückung denken, doch die Diskussion selbst wird als Teil eines respektvollen gesellschaftlichen Wandels betrachtet, der wichtig ist.

Ein großes Echo auf das Thema

Die Debatte über die Benennung ist nicht neu. Schon in anderen Städten wie Frankfurt wird die Veränderung der Getränkenamen thematisiert. Die Veranstalter dort haben ähnlich wie in Bremerhaven dazu aufgerufen, auf alternative Bezeichnungen umzusteigen, was zeigt, dass dieses Thema auch kulturelle und gesellschaftliche Relevanz hat. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Sensibilisierung auch auf andere Bereiche ausbreitet, wie etwa die Gastronomie und die Eventkultur in Deutschland.

In der Tat, der Name „Lumumba“ bleibt umstritten, und sein Ursprung ist unklar. Einige sagen, er habe spanische Wurzeln, während andere glauben, die Linke wolle damit Solidarität mit Lumumba zeigen. In der aktuellen Diskussion um den Zusammenhang zwischen der Bezeichnung und deren möglicher rassistischer Konnotation spielt letztlich die Haltung der Gesellschaft eine entscheidende Rolle.

Die Entwicklungen auf dem Weihnachtsmarkt in Bremerhaven können als ein Beispiel für den nötigen Dialog in unserer Gesellschaft gewertet werden. Wie sich die Diskussion künftig weiterentwickeln wird, bleibt spannend zu beobachten, insbesondere in Zeiten, in denen Sensibilität für kulturelle Fragestellungen stetig zunimmt.