Hamburg Ballett in der Krise: Volpis Abgang rettet das Ensemble!

Demis Volpi verlässt nach internen Konflikten das Hamburg Ballett. Tänzer kritisieren toxisches Arbeitsklima und fehlende Wertschätzung.
Demis Volpi verlässt nach internen Konflikten das Hamburg Ballett. Tänzer kritisieren toxisches Arbeitsklima und fehlende Wertschätzung. (Symbolbild/MND)

Hamburg Ballett in der Krise: Volpis Abgang rettet das Ensemble!

Hamburg, Deutschland - Die turbulente Situation beim Hamburg Ballett hat einen markanten Wendepunkt erreicht: Demis Volpi, der erst im Sommer 2024 das Ruder des traditionsreichen Ensembles übernommen hatte, hat seinen Posten als Intendant aufgegeben. Diese Entscheidung geschah nach nur einem Jahr und ist das Resultat massiver interner Spannungen, wie ndr.de berichtet. Der Starballerino Alexandr Trusch äußerte sich zu Volpis Abgang mit spürbarer Erleichterung und betonte, dass das Ballett ohne diesen Schritt kurz vor dem Zerbrechen stand.

Die Hintergründe scheinen fest in einem toxischen Arbeitsklima verwurzelt zu sein, welches von den Tänzerinnen und Tänzern massiv kritisiert wurde. Volpi wurde vorgeworfen, häufig abwesend zu sein, schlechte Kommunikation zu pflegen und die Tänzer nicht ausreichend zu wertschätzen. Wirklich ernst wurde die Lage, als etwa die Hälfte der Compagnie einen Brandbrief an Kultursenator Carsten Brosda verfasste, in dem sie ihre Bedenken und Unmut äußerten. Mehr als fünfzehn Erstsolisten waren ebenfalls mal am Tag ihrer Kündigung gemeinsam mit Trusch öffentlich an die Öffentlichkeit gegangen, um der Kritik Ausdruck zu verleihen, so ballett-journal.de.

Die Auswirkungen auf das Ensemble

Der seit April bestehende Druck auf das Ensemble hat zu einem historischen Rücktritt geführt. Die Selektion der Tänzer, die Ethik der Kommunikation und das Niveau der künstlerischen Zusammenarbeit durften dabei nicht auf der Strecke bleiben. In dem besagten Brief wird nicht nur auf Volpis Führungsstil hingewiesen, sondern auch auf den tiefgreifenden Wunsch der Tänzerinnen und Tänzer, wieder ein respektvolles und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Volpi, der in die Fußstapfen von John Neumeier trat, schien überfordert mit den Anforderungen und Erwartungen, was zu der angespannten Atmosphäre im Ensemble beitrug.

Die Stuttgart-Staatsoper und der Betriebsrat der Hamburgischen Staatsoper haben bereits Maßnahmen ergriffen, indem sie eine Gefährdungsbeurteilung anordneten, deren Ergebnisse in dieser Woche erwartet werden. Eine solche Durchführung ist ein Zeichen, dass die Kulturbehörde ernsthaft an einer Lösung interessiert ist. Trusch, der als 35-jähriger frustrierter Tänzer beschrieben wird, sieht in der Situation nicht nur die negativen Auswirkungen, sondern auch die Möglichkeit, dass der Zusammenhalt und die Macht des Ensembles gestärkt werden können.

Der Weg nach vorne

Die Suche nach einem neuen Intendanten wird sich nun wohl länger hinziehen, während das Hamburg Ballett kurzfristig von einer Interimsleitung geführt wird. Diese Veränderung könnte das Haus vor neue Herausforderungen stellen, birgt jedoch auch die Chance, frischen Wind und kreative Impulse zu integrieren. Ach ja, was die persönliche Zukunft von Alexandr Trusch betrifft, so bleibt diese ungewiss. Er hat jedoch stets betont, wie wichtig ihm die Verbindung zu Hamburg ist und hofft auf eine positive Wende für die gesamte Compagnie.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Abgang Volpis nicht nur die dynamische Landschaft des Hamburg Balletts erschüttert hat, sondern auch einen Aufruf an die Kulturbehörde darstellt, deren Führungsstil und Kommunikationsstrategien zu überdenken. Wir dürfen gespannt sein, wie die nächsten Schritte in dieser spannenden und herausfordernden Situation aussehen werden, und hoffen auf eine Rückkehr der alten Stärke des Hamburg Balletts, die einst mit Neumeiers Vision neu belebt wurde.

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OrtHamburg, Deutschland
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