Hassangriff beim CSD: Polizei fahndet nach homophoben Tätern!

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Am 4. August 2024 wurde ein 23-Jähriger in St. Pauli während des CSD homophob angegriffen. Die Polizei sucht Zeugen.

Am 4. August 2024 wurde ein 23-Jähriger in St. Pauli während des CSD homophob angegriffen. Die Polizei sucht Zeugen.
Am 4. August 2024 wurde ein 23-Jähriger in St. Pauli während des CSD homophob angegriffen. Die Polizei sucht Zeugen.

Hassangriff beim CSD: Polizei fahndet nach homophoben Tätern!

Die Polizei Hamburg hat die Fahndung nach einem Tatverdächtigen im Zuge eines Übergriffs während des Christopher Street Days (CSD) 2024 ausgeweitet. Am 4. August 2024, gegen 3 Uhr, wurde ein 23-jähriger Mann Opfer eines homophoben Angriffs im Stadtteil St. Pauli. Wie t-online.de berichtet, hatte sich der junge Mann über ein Dating-Portal mit einem Täter verabredet und wurde zu einem Treffen in die Simon-von-Utrecht-Straße gelockt.

Der Verdächtige führte das Opfer in eine Grundstückszufahrt, in der andere Komplizen bereits auf ihn warteten. Als der 23-Jährige die bedrohliche Situation erkannte und versuchte zu fliehen, wurde er von der Gruppe eingeholt und attackiert. Bei diesem Übergriff erlitt er Verletzungen am Kopf und Oberkörper, konnte sich jedoch letztendlich losreißen, während seine Angreifer flüchteten.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Obwohl die Ermittlungen des Landeskriminalamts nach zwei Monaten noch nicht zu einer Identifizierung der Täter geführt haben, geht die Polizei von einem homophoben Motiv aus. In einer Stellungnahme wird betont, dass der Staatsschutz aktiv an dem Fall arbeitet, um weitere Informationen zu sammeln. Der Vorfall fügt sich in einen besorgniserregenden Trend ein: Die Zahl der queerfeindlichen Straftaten nimmt seit Jahren zu. Dies bestätigt auch eine Untersuchung des BKA, nach der im Jahr 2023 insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität registriert wurden, darunter 1.785, die speziell gegen LSBTIQ* gerichtet waren.

Auffällig ist, dass die häufigsten Delikte gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft Beleidigungen und Gewalttaten sind. Diese Entwicklung macht nicht nur betroffen, sondern zeigt auch, wie wichtig eine schnelle und effektive Reaktion seitens der Behörden ist. Der CSD sollte ein Zeichen für Gleichheit und Toleranz sein, doch stattdessen wird er zum Schauplatz von Gewalt und Diskriminierung.

Zeugen gesucht

Um die Täterschaft aufzuklären, hat die Polizei ein Fahndungsfoto veröffentlicht, das aus dem Profil des Tatverdächtigen auf dem Dating-Portal stammt. Zeugen, die den abgebildeten Mann oder seine Mittäter erkennen, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 040/4286-56789 oder bei jeder Polizeidienststelle zu melden. Über den Vorfall berichtet auch die Hamburger Morgenpost, die auf die Dringlichkeit der Fahndung hinweist.

Die Situation in Deutschland ist ernst, und das Bewusstsein für homophobe Übergriffe muss geschärft werden. Laut den jüngsten Daten hat sich die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Orientierung und geschlechtsbezogene Diversität seit 2010 nahezu verzehnfacht. Umso wichtiger ist es, dass Vorfälle wie dieser nicht in Vergessenheit geraten und dass die Stimmen der Opfer gehört werden.