Syphilis-Epidemie in Hamburg: Zahl der Fälle auf Rekordhoch!

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Hamburg verzeichnet einen Anstieg der Syphilis-Fälle auf 30,3 pro 100.000 Einwohner. Erfahren Sie mehr über Ursachen und Auswirkungen.

Hamburg verzeichnet einen Anstieg der Syphilis-Fälle auf 30,3 pro 100.000 Einwohner. Erfahren Sie mehr über Ursachen und Auswirkungen.
Hamburg verzeichnet einen Anstieg der Syphilis-Fälle auf 30,3 pro 100.000 Einwohner. Erfahren Sie mehr über Ursachen und Auswirkungen.

Syphilis-Epidemie in Hamburg: Zahl der Fälle auf Rekordhoch!

In Hamburg wird es ernst: Die Zahl der Syphilis-Fälle erreicht einen neuen Höchststand. Wie T-Online berichtet, liegt die Rate bei 30,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Damit hat lediglich Berlin mit 35,7 Fällen mehr zu bieten. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden allein im Jahr 2024 in Deutschland 9.519 Syphilis-Infektionen festgestellt – ein Anstieg von 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es zwischen den 1970er und Anfang der 1990er Jahre einen Rückgang der Syphiliserkrankungen gab. Doch seit 2010 kommen die Zahlen wieder ins Rollen. Für viele Betroffene ist die Diagnose eine schockierende Wendung, denn unbehandelt kann die bakterielle Geschlechtskrankheit, die oft durch den Kontakt beim Sex übertragen wird, zu schweren Organschäden führen. Besonders alarmierend: Bei Schwangeren kann es zu Fehlgeburten kommen.

Woher kommt der Anstieg?

Die Gründe für die steigenden Infektionszahlen sind vielfältig. Die Urologische Stiftung Gesundheit weist auf ein verändertes Sexualverhalten und das Aufblühen anonymen Sexangebots durch Dating-Apps hin. Auch der Rückgang des Kondomgebrauchs nach der Einführung von Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) könnte eine Rolle spielen. Diese Pillen scheinen zwar ein sicheres Gefühl zu vermitteln, doch sie vernachlässigen die Gefahren anderer sexuell übertragbarer Infektionen.

Besonders betroffen sind Männer, die Sex mit Männern haben. Dies zeigt sich auch an den steigenden Zahlen, die laut Urologische Stiftung Gesundheit in ganz Deutschland und Europa beobachtet werden. Neben Syphilis nimmt auch die Gonorrhoe zu, während Chlamydien nach wie vor die häufigsten bakteriellen sexuell übertragbaren Infektionen darstellen. In den Europäischen und EWR-Ländern sind über 41.000 Syphilis-Fälle bestätigt – ein Anstieg von 13 % gegenüber 2022. Inzwischen leidet auch eine wachsende Anzahl an Frauen unter diesen Krankheiten.

Die Symptome im Blick behalten

Die Symptome der Syphilis machen das Ganze nicht einfacher: Viele Infektionen verlaufen asymptomatisch, und äußerst charakteristische Anzeichen können erst viel später sichtbar werden. Zu Beginn kann es zu Verhärtungen am Eintrittsort sowie zu Müdigkeit, fieberhaften Anzeichen und Gliederschmerzen kommen. Auf einen Ausschlag, der von blass-rosafarbenen Flecken zu kupferfarbenen Knötchen passt, folgt oft die Gefahr schwerer Folgeschäden. Auch die ZDF-Reportage hebt hervor, dass die Infektion gut behandelbar ist, jedoch viel zu oft unentdeckt bleibt.

Die Prävention und Auffrischung des Wissens über sichere Sexualpraktiken sind wichtiger denn je. Präventive Angebote ausbauen, klare Kommunikation zu Safer Sex fördern und regelmäßige Tests empfehlen: Das sind die wichtigen Schritte in der Bekämpfung dieser sexuell übertragbaren Krankheit. Gerade in Städten wie Hamburg, wo die Zahlen die des am wenigsten betroffenen Bundeslandes Brandenburg um mehr als das Sechsfache übersteigen, ist schnelles Handeln gefragt.

Die gesamtgesellschaftliche Verantwortung liegt auf der Hand: Informierte Entscheidungen, regelmäßige Tests und ein offenes Gespräch über Sexualität sind entscheidend, um die Gesundheit aller zu schützen.