Alkoholsucht in MV: Zahl der Hilfesuchenden steigt dramatisch!
Der Suchtbericht 2024 für Mecklenburg-Vorpommern zeigt steigende Zahlen bei Alkohol- und Cannabiskonsumenten.

Alkoholsucht in MV: Zahl der Hilfesuchenden steigt dramatisch!
In Mecklenburg-Vorpommern zeigt der aktuelle Suchtbericht, dass das Thema Sucht nach wie vor eine große gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Im Jahr 2024 suchten insgesamt 8.850 Menschen Unterstützung bei Sucht- und Drogenberatern. Das sind 290 Personen mehr als im Vorjahr, was zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Alarmierend ist die Tatsache, dass etwa drei Viertel der Betroffenen Männer sind, was auf ein deutliches Ungleichgewicht hindeutet.
Der Alkohol bleibt dabei unangefochten das häufigste Suchtproblem. 5.223 Personen erhielten 2024 Hilfe wegen Alkoholabhängigkeit, ein Anstieg im Vergleich zu 4.978 im Jahr 2023. Auch wenn die Zahlen insgesamt im Vergleich zu 2020 (5.505 Betroffene) gesunken sind, bleibt der Verbrauch von Alkohol in der Gesellschaft besorgniserregend hoch. Besonders die Gesundheitsministerin Stefanie Drese äußert Kritik an der unkritischen Haltung der Gesellschaft gegenüber dem Alkoholkonsum, die dringend hinterfragt werden sollte.
Die Situation der Cannabiskonsumenten
Cannabis folgt auf dem zweiten Platz der Suchtprobleme. Mit 938 Betroffenen im Jahr 2024 ist hier ein Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Besonders alarmierend ist, dass etwa 10% der Klienten, die mit Cannabisproblemen zu kämpfen haben, die Droge bereits vor dem 14. Lebensjahr konsumierten. Dies erhöht das Risiko für spätere Abhängigkeiten erheblich und wirft Fragen zur Prävention und Aufklärung auf.
Ein Blick auf die gesamtheitliche Problematik zeigt, dass rund 38.200 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 wegen Alkoholabhängigkeit behandelt wurden. Dies entspricht 2,35% der Gesamtbevölkerung, was im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 1,7% umso höher angelegt ist. Hierbei handelt es sich um besorgniserregende Zahlen, die die Dringlichkeit von Hilfsangeboten und Präventionsprogrammen verdeutlichen.
Drogenrückstände im Abwasser und der Weg in die Zukunft
Die kürzlich durchgeführte Untersuchung des Abwassers in Neubrandenburg und Neustrelitz hat weitere Hinweise auf den Drogenkonsum in der Region gefunden. Auch wenn Maßnahmen wie die NDR Benefizaktion 2025, die sich dem Thema „Leben ohne Sucht“ widmet, vielversprechend erscheinen, ist es offensichtlich, dass noch viel zu tun bleibt. Unterstützung für Betroffene und Aufklärung in der Gesellschaft müssen dringend ausgeweitet werden.
Für weitere Informationen zur Suchtberatungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern empfiehlt sich ein Besuch der Webseite der Sucht-Hilfe MV, die umfassende Einblicke und Unterstützung bietet: Hier klicken.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Thematik um Sucht und Hilfe in Mecklenburg-Vorpommern von großer Relevanz ist. Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft umdenkt und den Stellenwert einer konstruktiven Diskussion über dieses wichtige Thema erkennt. Damit die Zahl der Hilfesuchenden nicht weiter steigt, ist ein proaktiver Ansatz gefragt, der das Bewusstsein und die Akzeptanz für Suchtprobleme schärft.
Für weitere wissenschaftliche Daten und Hintergründe kann das Datenportal des Bundesdrogenbeauftragten besucht werden: Datenportal des Bundesdrogenbeauftragten.
In der Region bleibt also viel zu tun, um der Sucht den Kampf anzusagen.