Bahn-Chaos droht: Berlin-Hamburg-Strecke nine Monate gesperrt!

Mecklenburg-Vorpommern erlebt ab August 2025 eine Vollsperrung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. Wirtschaftliche Auswirkungen und Ersatzverkehr im Fokus.
Mecklenburg-Vorpommern erlebt ab August 2025 eine Vollsperrung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. Wirtschaftliche Auswirkungen und Ersatzverkehr im Fokus. (Symbolbild/MND)

Bahn-Chaos droht: Berlin-Hamburg-Strecke nine Monate gesperrt!

Schwerin, Deutschland - Ab kommenden August wird die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg für neun Monate voll gesperrt, was zahlreiche Auswirkungen auf die Region Mecklenburg-Vorpommern mit sich bringt. Wie BahnBlogStelle berichtet, sind die Befürchtungen von Wirtschaftsminister Wolfgang Blank groß, dass besonders Westmecklenburg unter der Sperrung leiden wird.

Die Hauptsorgen drehen sich um die Bereitstellung eines adäquaten Ersatzverkehrs. Blank fordert klare Zusagen der Deutschen Bahn für alternative Umsteigekonzepte oder zusätzliche Busverbindungen, da aufgrund der geplanten 173 Schienenersatzbusse weniger bereitgestellt werden sollen als ursprünglich angekündigt. Damit sollen täglich rund 30.000 Fahrgäste auf alternative Beförderungsmittel umsteigen, während etwa 230 Züge, die pro Tag auf der Strecke verkehren, nicht mehr zur Verfügung stehen.

Ersatzverkehr und Fahrplanänderungen

Wie NDR erklärt, sind die Änderungen in den Fahrplänen weitreichend. Während die ICE-Linie vollständig gesperrt wird, bleibt die Direktverbindung zwischen Schwerin und Berlin erhalten, allerdings nur über Umwege. Außerdem wird es für viele andere Verbindungen Änderungen geben: Die Regionalzüge auf der Strecke werden teils oder vollständig durch Busse ersetzt.

Im Besonderen betroffen sind die Linien RE1, RE4, RE5, RE8, sowie RB14 und RB17/18. Details dazu zeigen sich in der feinen Übersicht:

Linie Fahrplanänderung
RE1 Einmal pro Stunde zwischen Bad Kleinen und Rostock
RE4 Fährt nur zwischen Bützow und Neubrandenburg
RE5 Umleitung ohne Halt in Güstrow
RE8 und RB14 Entfallen, durch Busse ersetzt
RB17 Fährt im Stundentakt von Wismar bis Schwerin-Süd, dann Ersatzbusse
RB18 Entfällt, RB28 fährt zweimal täglich in der Hauptverkehrszeit

Insgesamt soll der Ersatzverkehr mit mehr als 170 Bussen, die bis zu 86.000 Kilometer täglich zurücklegen, die Reisenden abdecken. Allerdings sind die Reisenden darauf angewiesen, dass die Verkehrsverhältnisse es zulassen, da sich die Fahrzeiten merklich verlängern können, insbesondere im Fernverkehr.

Kritik und Zukunftsausblick

Die geplante „Generalsanierung light“ wird sowohl von der Grünen Fraktion als auch von der CDU-Fraktion kritisiert. Während Letztere auf eine vollständige Sanierung oder eine Verschiebung der Maßnahmen pocht, fordern die Grünen effektivere Lösungen, um die Beeinträchtigungen für Passagiere zu minimieren. Wie Tagesschau berichtet, hat Engpass bei der Erneuerung von Oberleitungen und fehlende Fachkräfte in der Bahnindustrie weiterhin Einfluss auf die Sanierungsprojekte. Die Deutsche Bahn hat die ursprünglichen Zeitpläne für ihre Korridorsanierung bis 2030 auf 2035 verschoben.

Insgesamt ist die Herausforderung, die Reisenden während der umfangreichen Bauarbeiten mobil zu halten, eine zentrale Aufgabe für die kommenden Monate. In der Tat müssen viele Pendler und Reisende kreativ werden und möglicherweise auf Fahrgemeinschaften, Fernbusse oder Carsharing zurückgreifen, um den Veränderungen im Verkehr Rechnung zu tragen.

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OrtSchwerin, Deutschland
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