Drohnenalarm über MV: Militärstandorte im Visier!

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Drohnensichtungen über Mecklenburg-Vorpommern sorgen für Besorgnis. Innenministerium plant Drohnenabwehr zur Sicherung kritischer Infrastrukturen.

Drohnensichtungen über Mecklenburg-Vorpommern sorgen für Besorgnis. Innenministerium plant Drohnenabwehr zur Sicherung kritischer Infrastrukturen.
Drohnensichtungen über Mecklenburg-Vorpommern sorgen für Besorgnis. Innenministerium plant Drohnenabwehr zur Sicherung kritischer Infrastrukturen.

Drohnenalarm über MV: Militärstandorte im Visier!

Mecklenburg-Vorpommern steht aktuell unter dem Einfluss aufsichtsbehördlicher wie medienwirksamer Aufmerksamkeit in Bezug auf die Bedrohung durch unbemannte Luftfahrzeuge, besser bekannt als Drohnen. In den letzten Wochen gab es zahlreiche Berichte über verdächtige Drohnensichtungen, auch über militärischen Anlagen, doch die betroffenen Stellen, wie die Flugabwehrraketengruppe 21 (FlaRakGrp 21) in Sanitz, erteilen diesen Berichten eine deutliche Abfuhr. Laut Welt gab es am Bundeswehrstandort in Sanitz und anderen Einrichtungen, zum Beispiel dem Marinekommando in Rostock, keinerlei registrierte Drohnenüberflüge.

Die FlaRakGrp 21 ist mit Patriot-Flugabwehrsystemen betraut und spielt eine wesentliche Rolle im Schutz des luftraumtechnischen Raums. Dennoch zeigen Meldungen des Schweriner Innenministeriums ein anderes Bild: Es gab zahlreiche Hinweise auf Überflüge über kritischen Infrastruktur und Militärliegenschaften in den vergangenen Monaten. Ein Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, der auf einen internen Behördenvermerk verweist, scheint die Sorgen der Öffentlichkeit zu schüren.

Drohnenabwehr: Herausforderungen und Strategien

In Mecklenburg-Vorpommern sind die letzten Monate geprägt von einem Anstieg an Drohnensichtungen. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete die Polizei 68 Vorfälle, darunter vier relevante Meldungen über militärische Einrichtungen und einen Vorfall über einem Offshore-Windpark bei Rügen, wie der Nordkurier berichtet. Diese Zunahme an Vorfällen hat dazu geführt, dass sich das Innenministerium intensiv mit dem Aufbau eines Drohnenabwehrzentrums beschäftigt. Geplant ist eine Kombination aus Drohnenerkennung und Störsystemen, um der Bedrohung kompetent zu begegnen.

Innenminister Christian Pegel hat die Gefahren, die von Drohnen für kritische Infrastrukturen ausgehen, klar benannt. „Wir müssen unsere Einrichtungen besser schützen\”, betonte er während einer Innenministerkonferenz der Küstenländer, wo die Thematik der Drohnenüberflüge breiten Raum einnahm. Ein novelliertes Konzept sieht vor, eine norddeutsche Drohnenabwehrstrategie zu entwickeln und die Ausbildung von Fachpersonal voranzutreiben.

Erste Erfolge in der Drohnenabwehr

Bereits in den letzten Monaten konnten zwei unerlaubte Drohnen abgewehrt werden: eine über dem Airbeat-Festival und eine an der Grenze zu Polen. Bis heute wurden über 130 Drohnenpiloten durch die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern geschult – vorerst ohne jedoch selbst Drohnen zur Abwehr anderer Drohnen einzusetzen. Community-Drohnen werden hingegen für vielfältige Zwecke genutzt, sei es zur Aufklärung, Observation oder sogar bei Fußballspielen, wie jenen des Vereins Hansa Rostock.

Wie der Bericht von Publicus zusammenfasste, hat das Innenministerium insgesamt mehr als 166.000 Euro in die Beschaffung von unbemannten Luftfahrtsystemen und deren Zubehör investiert. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei in MV, Christian Schumacher, fordert darüber hinaus eine langfristige Finanzierung und dezentralisierte Abwehrtechnik, um die Landespolizei bestmöglich für die stetig wachsenden Aufgaben zu rüsten.

Die zunehmenden Bedrohungen durch unkooperative Drohnen stellen nicht nur militärische und sicherheitstechnische Aspekte in den Vordergrund, sondern auch die Notwendigkeit eines effektiven Schutzes kritischer Infrastruktur. Mit den internationalen Spannungen, die derzeit spürbar sind, bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklungen eskalieren werden und welche Maßnahmen seitens der Behörden ergriffen werden.