EHEC-Welle in MV: Kinder schwer erkrankt – Infektionsquelle gesucht!
Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen Anstieg von EHEC-Infektionen, insbesondere bei Kindern. Die Ursachenforschung läuft.

EHEC-Welle in MV: Kinder schwer erkrankt – Infektionsquelle gesucht!
In Mecklenburg-Vorpommern macht die Häufung von Ehec-Infektionen seit dem Sommer den Gesundheitsbehörden große Sorgen. Insbesondere die jüngsten Fälle unter Kindern haben die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Laut rbb24 sind aktuell 27 Personen betroffen, darunter 21 Kinder und Jugendliche. Neun von ihnen entwickeln das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das mit schweren gesundheitlichen Komplikationen einhergehen kann.
Die Situation eskaliert: Ein erkranktes Kind aus Berlin, das sich in Mecklenburg-Vorpommern aufgehalten hat, wird derzeit in Leipzig behandelt. Dies ist nicht der einzige besorgniserregende Fall. Am Dienstag wurden vier weitere Infektionen gemeldet, darunter Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren. Insgesamt sind derzeit 16 der 27 Betroffenen stationär, alle in stabilem Zustand. Besonders alarmierend ist ein 20 Monate alter Junge aus dem Schweriner Umland, der aufgrund von akutem Nierenversagen intensivmedizinisch betreut wird und keine Kontakte nach Vorpommern hatte, wie ndr.de berichtet.
Suche nach der Quelle
Die Gesundheitsbehörden stehen vor einer Herausforderung: Die Suche nach der Infektionsquelle gestaltet sich als äußerst schwierig. Zwar wird das Robert-Koch-Institut (RKI) bei der Ursachenforschung unterstützt, jedoch konnten bisher keine eindeutigen Ergebnisse erzielt werden. Es ist unklar, ob alle Infektionen durch denselben Erreger hervorgerufen wurden. Die bisherigen Befragungen blieben ohne klare Hinweise auf eine Quelle. Ein neuer Fragebogen soll nun die Qualität der Befragungen optimieren, um mögliche Risikofaktoren und Kontakte besser zu erfassen.
Zudem überprüfen Veterinäre und Lebensmittelkontrolleure verschiedene Quellen, stehen jedoch vor Schwierigkeiten, da viele möglicherweise verzehrte Lebensmittel nicht mehr verfügbar sind. Hygiene, insbesondere gründliches Händewaschen und der Verzehr gewaschener Nahrungsmittel, werden als wichtige Präventionsmaßnahmen betont. Auch die Tagesschau weist darauf hin, dass EHEC-Bakterien sich im Kot von Tieren, vor allem von Wiederkäuern, befinden und durch rohes oder unzureichend erhitztes Fleisch leicht übertragen werden können.
Ein alarmierender Rückblick
Um die Tragweite der Lage zu verstehen, sollte man auch die Zahlen der letzten Jahre betrachten. 2024 gab es in Mecklenburg-Vorpommern über 130 EHEC-Fälle, und 2023 waren es immerhin 80. Zum Vergleich: Der große EHEC-Ausbruch in Deutschland im Jahr 2011 brachte rund 3.800 Erkrankungen und über 50 Todesfälle mit sich, was die Gefahren dieser Erreger eindrücklich verdeutlicht.
Mit so vielen neuen Fällen unter Kindern und Jugendlichen ist die Lage ernst. Daher richten die Gesundheitsbehörden alle Bemühungen darauf, die Quelle der Infektionen zu identifizieren und die Bevölkerung über Präventionsmaßnahmen aufzuklären. Behutsam bleibt zu hoffen, dass sich die Situation schnell stabilisiert und die Kinder bald wieder gesund werden.