Stasi-Archivführungen in Neubrandenburg: Einblick in Geheimnisse der DDR!
Erleben Sie am 3. September 2025 eine Archivführung im Stasi-Unterlagen-Archiv Neubrandenburg. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich.

Stasi-Archivführungen in Neubrandenburg: Einblick in Geheimnisse der DDR!
Am 3. September 2025 öffnet das Stasi-Unterlagen-Archiv in Neubrandenburg seine Türen für die Öffentlichkeit. In einer besonderen Archivführung, die um 17 Uhr in der Neustrelitzer Straße 120 beginnt, erfahren die Besucher Wissenswertes über die Schandtaten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), das hier bis zur Wende 13 Jahre lang die Bezirksverwaltung innehatte. Der Eintritt ist frei und das Interesse an den dunklen Kapiteln der Geschichte zeigt sich in der Regale voller Dokumente und Beweise für die Überwachungskultur der DDR.
Archivleiter Michael Köllner wird während der Führung Einblicke geben, wie über fast 40 Jahre Unterlagen und Daten gesammelt wurden. Die Sammlung umfasst stolze 2.500 laufende Meter an Stasi-Dokumenten, darunter mehr als 800.000 Karteikarten sowie Bild- und Tondokumente. Besonders aufschlussreich wird es, wenn erklärt wird, wie die Stasi mit Karteikarten arbeitete und auch warum in Neubrandenburg ein Netzwerk geheimer Wohnungen unterhalten wurde, um ihre Überwachungsmission erfolgreich durchzuführen. Dies sind nur einige der Themen, die an diesem Tag angesprochen werden.
Stasi-Überlieferungen und deren Folgen
Wie das Bundesarchiv berichtet, umfasst die schriftliche Überlieferung des Archives zwei Gruppen: archivierte Ablagen und Unterlagen der Diensteinheiten. Letztere waren oft unordentlich, was die Nachverfolgung von Informationen erschwerte. Die Akten sind nicht nur für Historiker von Bedeutung, sondern spielen auch eine Rolle bei der persönlichen Aufarbeitung von Betroffenen, die die Möglichkeit haben, einen Antrag auf Einsicht in ihre persönlichen Stasi-Unterlagen zu stellen. Dies geschieht vor Ort und setzt jedoch ein gültiges Personaldokument voraus.
Eine Stunde nach der Archivführung, um 18 Uhr, haben die Besucher zusätzlich die Gelegenheit, an einer Führung durch das Stasi-Gefängnis teilzunehmen, die vom Verein „Gedenkort Lindenberg“ angeboten wird. Ein wirklich einmaliges Erlebnis, das die grausame Vergangenheit und die Überwachungsmethoden in der DDR näher beleuchtet.
Bildungsangebote für zukünftige Generationen
Neben den öffentlichen Führungen bietet das Stasi-Unterlagen-Archiv auch verschiedene Bildungsangebote an. Schüler ab der 9. Klasse können Praktika absolvieren und sich bei Hausarbeiten von Archivmitarbeitern unterstützen lassen. Themen wie „Zivilcourage im Norden der DDR“ oder die „Gründung und Arbeitsweise der Bezirksverwaltung Neubrandenburg“ stehen zur Auswahl. Auch Lehrer können von einer fachlichen Betreuung profitieren, um ihren Schülern ein vertieftes Verständnis für diese historische Phase zu vermitteln.
Die Anreise zum Archiv ist sowohl mit dem Auto, über die A 20 zur B 96 und B 104, als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie den Stadtbussen, unkompliziert. Parkplätze sind ausreichend vorhanden.
Das Stasi-Unterlagen-Archiv in Neubrandenburg ist somit nicht nur ein Ort der Erinnerung an eine dunkle Vergangenheit, sondern auch eine wertvolle Ressource für Aufklärung und Bildung, die tief in das gesellschaftliche Gedächtnis der Region eingreift. Mehr Informationen über die Bestände des Archives findet man übrigens auch im detaillierten Überblick des EHRI-Projekts, das die Bedeutung dieser Dokumente unterstreicht.