Urlauber in MV: Steigende Preise sorgen für Ärger trotz Rekordzahlen!
Ludwigslust: Aktuelle Tourismusentwicklung in MV, Herausforderungen für Gastgeber und steigende Preise im Gastgewerbe.

Urlauber in MV: Steigende Preise sorgen für Ärger trotz Rekordzahlen!
Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich im Jahr 2025 erfreulich stabil. Wie der Nordkurier berichtet, ist das Bundesland mit einem Anstieg der Gästeankünfte um 2,6 Prozent und einer leichten Zunahme der Übernachtungen um 0,9 Prozent auf dem besten Weg, das zweitbeste Halbjahr seit der Wende zu verbuchen. Besonders die Mecklenburgische Ostseeküste und Westmecklenburg erfreuen sich über Zuwächse, während Vorpommern und die Insel Usedom Rückgänge verzeichnen.
„Wir haben ein gutes Händchen bei der Performance unserer Gastgeber bewiesen“, so Wirtschaftsminister Wolfgang Blank, der die positiven Entwicklungen unterstreicht. Städte wie Wismar und Rostock konnten bei den Übernachtungszahlen zulegen, und auch das Schweriner Schlossmuseum verzeichnete einen Zuwachs von 10 Prozent an Gästen. Insgesamt zeigt eine Umfrage, dass 53 Prozent der Betriebe mit der Hauptsaison zufrieden sind, was einen Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Herausforderungen für die Branche
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es auch Schattenseiten. Während zwei Drittel der Unternehmen an der Ostseeküste und im Fischland-Darß-Zingst ihre Lage als sicher einschätzen, machen sich in Mecklenburg-Schwerin und Vorpommern wachsende Unsicherheiten bemerkbar. Ein Drittel der Betriebe fürchtet, in die Verlustzone zu geraten, was durch steigende Kosten für Personal, Lebensmittel und Energie verstärkt wird. Der Umsatz im Gastgewerbe ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 Prozent gesunken, und die Branche verzeichnete heuer die meisten Betriebsschließungen.
Ein weiteres großes Thema in der Region sind die hohen Preise. Campingplätze in Mecklenburg-Vorpommern kosten im Schnitt 43 Euro pro Nacht – das ist der höchste Preis bundesweit. Auch die Zimmerpreise in den neuen Bundesländern haben mit durchschnittlichen 140 Euro pro Nacht einen Anstieg von mehr als einem Viertel seit 2019 erfahren. Restaurantpreise, wie etwa die für eine Pizza Margherita, stiegen um fast 13 Prozent auf 11,11 Euro. Der Dehoga-Chef Lars Schwarz sieht die Kritik an hohen Preisen gelassen und weist auf die saisonale Preisgestaltung hin.
Tourismus im internationalen Kontext
Wer einen Blick über den Tellerrand werfen möchte, erkennt auch, dass der internationale Tourismus bis zur Corona-Pandemie bemerkenswert gewachsen ist. Laut Statista gab es im Rekordjahr 2019 rund 1,5 Milliarden internationale Touristenankünfte, während 2024 noch 1,4 Millionen Reisen verzeichnet wurden. Europa bleibt die Region mit den meisten internationalen Touristenankünften – etwa 50 Prozent der weltweiten Ankünfte entfielen auf den Kontinent. Deutschland nimmt dabei mit rund 54 Millionen Reisen eine bedeutende Rolle ein, insbesondere in der Nähe der beliebten Ostseeregion.
Mecklenburg-Vorpommern bleibt eine gefragte Destination – das zeigt die zunehmende Zahl der Ankünfte und die positiven Resonanzen der Hoteliers und Gastronomiebetriebe. Es bleibt spannend, wie sich die touristische Landschaft der Region in der Zukunft entwickeln wird, insbesondere in Zeiten steigender Preise und wachsender Betriebskosten.