Einstellungsrekord: 445 neue Referendare starten in MV!

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Mecklenburg-Vorpommern begrüßt 2025 einen Rekord von 445 neuen Referendarinnen und Referendaren zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels.

Mecklenburg-Vorpommern begrüßt 2025 einen Rekord von 445 neuen Referendarinnen und Referendaren zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels.
Mecklenburg-Vorpommern begrüßt 2025 einen Rekord von 445 neuen Referendarinnen und Referendaren zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels.

Einstellungsrekord: 445 neue Referendare starten in MV!

Am 1. Oktober 2025 haben in Mecklenburg-Vorpommern 105 neue Referendarinnen und Referendare ihren Vorbereitungsdienst begonnen. Dies ist ein erfreulicher Trend, denn insgesamt wurden heuer 445 neue Lehrkräfte eingestellt – ein Rekordwert in den letzten drei Jahren. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr starteten 405 und im Jahr davor 384 Referendarinnen und Referendare ihren Dienst. Doch trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Situation an den Schulen angespannt, wie NDR berichtet.

Die Verteilung der neuen Referendare zeigt, dass die Nachfrage nach Lehrkräften divers ist. So sind 47 zukünftige Gymnasiallehrkräfte dabei, 37 werden Grundschullehrkäfte und die restlichen verteilen sich auf Sonderpädagogik, Regionale Schulen und Berufliche Schulen. Interessanterweise haben etwa 25% der neuen Referendarinnen und Referendare ihr Erstes Staatsexamen in einem anderen Bundesland abgelegt, was die Mobilität von Lehrkräften unterstreicht.

Herausforderungen im Bildungssystem

Die Bildungsministerin Simone Oldenburg hebt hervor, wie wichtig es ist, auch überregionalen Nachwuchs zu gewinnen, um den bestehenden Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Ein Blick auf die Statistik verdeutlicht die Dringlichkeit: Mehr als 600 bis 700 Lehrkräfte müssen jährlich eingestellt werden, um die altersbedingten Abgänge zu kompensieren. Momentan sind rund 12.600 Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen Mecklenburg-Vorpommerns tätig, viele allerdings in Teilzeit.

Trotz der gesteigerten Anzahl an Referendaren reicht der Nachwuchs nicht aus, um den Bedarf zu decken. Dies ist nur ein Bestandteil des landesweiten Problems, das auch in anderen Bundesländern besteht. Laut Statista herrscht in Deutschland allgemein ein erheblicher Lehrkräftemangel. Der Trend zeigt, dass einige Bundesländer, wie Sachsen-Anhalt und Brandenburg, große Probleme haben, offene Stellen zu besetzen. Fast die Hälfte der Neueinstellungen hier erfolgt bereits durch Personen ohne formale Lehramtsausbildung.

Seiteneinsteiger und Reformen

Dieser Umstand hat dazu geführt, dass immer mehr Seiteneinsteiger an Schulen unterrichtend tätig sind. Diese verfügen zwar über fachliche Qualifikationen, jedoch nicht über die notwendige pädagogische Ausbildung. Im vergangenen Jahr wurden in Mecklenburg-Vorpommern 96 der 139 Lehrkräfte, die ihren Vorbereitungsdienst abgeschlossen hatten, unbefristet übernommen. Doch um die hohen Abbruchquoten im Lehramtsstudium zu minimieren – bis zu 70% der Studierenden brechen ihr Studium vorzeitig ab – sind Reformen notwendig. Eine Gesetzesänderung zur Zusammenführung von Studiengängen für Regionalschul- und Gymnasiallehrkräfte wurde bereits beschlossen.

Ein weiterer Aspekt ist die Digitalisierung im Unterricht. Das Bildungsministerium hat empfohlen, Handys in den Klassen eins bis neun nicht zu nutzen und setzt auf klare Regeln anstatt eines generellen Verbots. In Anbetracht der digitalen Herausforderungen – auch durch die Corona-Pandemie bedingt – ist diese Entscheidung nur nachvollziehbar.

Zukunftsaussichten

Mit dem Start von 105 neuen Referendarinnen und Referendaren in den Vorbereitungsdienst gibt es zwar einen Lichtblick, aber die Herausforderungen bleiben. Die Kultusministerkonferenz prognostiziert, dass der Mangel an Lehrkräften in den kommenden Jahren nur langsam abnehmen wird. Der Bedarf an Lehrkräften, insbesondere in den Sekundarstufen und den beruflichen Schulen, bleibt nach wie vor hoch.

Die aktuelle Ausschreibung für den nächsten Vorbereitungsdienst läuft bis zum 13. Oktober 2025, und der Beginn ist für den 1. Februar 2026 vorgesehen. Interessierte können ihre Bewerbungen über das Karriereportal www.lehrer-in-mv.de einreichen. In diesem Kontext zeigt sich: Der Weg zur Lösung des Lehrkräftemangels ist lang, doch jeder neue Referendar ist ein Schritt in die richtige Richtung.