Gedenktag für Gewaltopfer: Volkstrauertag in MV feiert Erinnerung
Am Volkstrauertag, dem 16.11.2025, gedenkt Mecklenburg-Vorpommern in zahlreichen Städten der Opfer von Gewalt und Krieg.

Gedenktag für Gewaltopfer: Volkstrauertag in MV feiert Erinnerung
Am 16. November 2025 wird der Volkstrauertag in Mecklenburg-Vorpommern begangen, ein Anlass, der tief in der deutschen Geschichte verwurzelt ist. Jedes Jahr erinnert dieser Tag an die Opfer von Gewalt und Krieg und fordert zum Gedenken an die gefallenen Soldaten und Zivilisten aller Nationen auf. Die Gedenkveranstaltungen gehen auf eine Tradition zurück, die ihren Anfang im Jahr 1922 nahm, als der Tag im Reichstag gefeiert wurde, um die Opfer des Ersten Weltkriegs zu ehren. Seitdem hat sich der Volkstrauertag zu einem bedeutsamen Geschehen entwickelt, das im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Facetten angenommen hat.
In Mecklenburg-Vorpommern finden an diesem speziellen Tag zahlreiche Gedenkveranstaltungen in Städten und Gemeinden landesweit statt. Besonders hervorzuheben ist die zentrale Gedenkstunde in Schwerin um 10 Uhr, wo eine Kranzniederlegung am Alten Friedhof erfolgt. Doch nicht nur in der Landeshauptstadt wird gedenkt – auch in Orten wie Wismar, Penzlin, Malchin, Dargun, Neubrandenburg, Graal Müritz, Güstrow und Teterow sind Veranstaltungen geplant, die den Opfern der Konflikte Respekt zollen. NDR berichtet, dass der Volkstrauertag auch Anlass für eine Ansprache des Bundespräsidenten im Bundestag ist, bei der der Totengedenken gewidmet wird.
Ein Gedenken, das verbindet
Ein essenzieller Bestandteil des Volkstrauertags ist die historische Befassung mit den Schicksalen der Millionen von Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben verloren. Dreieinhalb Prozent der Weltbevölkerung fielen in diesem grausamen Konflikt, und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge rückt anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs das wichtige Thema in den Fokus. Die Organisation betreut mehrere Kriegsgräberstätten, unter anderem in einem Soldatenfriedhof in Stare Czarnowo, Polen, wo Platz für etwa 32.500 Gräber bereitgestellt wird. Diese Anlagen sind Ausdruck der Verantwortung, die Deutschland gegenüber seinen gefallenen Soldaten und Zivilisten trägt.
Die historische Entwicklung des Volkstrauertags zeigt, wie sich das Gedenken im Laufe der Jahre gewandelt hat. Ursprünglich im Königreich Preußen als Buß- und Bettag eingeführt, hat der Volkstrauertag seit seiner offiziellen Einführung 1952 eine Entwicklung durchlebt, die auch den Opfern gewaltsamer Unterdrückung gilt. In vielen Bundesländern finden demnach eigene Zeremonien statt, oft unterstützt von Veteranenverbänden und lokalen Initiativen. Wikipedia hebt hervor, dass neben den offiziellen Veranstaltungen im Bundestag auch Musikstücke wie die Nationalhymne und das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“ Gehör finden.
Die Verantwortung für die Gräber
Die Pflege und Erhaltung der Kriegsgräberstätten ist eine staatliche Aufgabe, die meist auf kommunaler Ebene durchgeführt wird. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es insgesamt fünf Kriegsgräberstätten, die als Orte des Gedenkens wichtigen Platz in der Erinnerungskultur einnehmen. Über 12.000 Kriegsgräberstätten in Deutschland mit mehr als 1,8 Millionen Toten aus den beiden Weltkriegen zeigen die Tragik und das Ausmaß von Verlusten, die der Krieg mit sich brachte. Der Erhalt dieser Gräber ist nicht nur eine staatliche Herausforderung, sondern auch Ausdruck des kollektiven Gedächtnisses der Gesellschaft, das den Schrecken des Krieges nicht vergessen lassen soll.
Der Volkstrauertag ist also mehr als nur ein Datum im Kalender – er ist ein wichtiges Zeichen des Gedenkens und der Reflexion. In einer Welt, die oft von Konflikten geprägt ist, ist es umso wichtiger, an die Opfer zu denken und die Lehren der Vergangenheit nicht aus den Augen zu verlieren.