Polen verlängert Grenzkontrollen: Sicherheit bis April 2026 garantiert!
Polen verlängert Grenzkontrollen bis April 2026 zur Bekämpfung illegaler Einreisen. Betroffen sind auch Hintersee und Pomellen.

Polen verlängert Grenzkontrollen: Sicherheit bis April 2026 garantiert!
Polen hat seine Grenzkontrollen zu Deutschland und Litauen bis Anfang April 2026 verlängert. Die Entscheidung wurde am 1. Oktober 2025 von Polens Innenminister Marcin Kierwinski in Warschau bekannt gegeben. Ursprünglich waren diese Kontrollen lediglich bis zum 4. Oktober 2025 vorgesehen. In den betroffenen Regionen wie Hintersee, Pomellen und Linken im Landkreis Vorpommern-Greifswald kontrollieren der polnische Grenzschutz, die reguläre Polizei sowie die Militärpolizei die Reisenden stichprobenartig.
Die Verlängerung der Kontrollen verfolgt das Ziel, die sogenannte Belarusroute zu überwachen. Diese Route führt über die baltischen Staaten nach Westeuropa und hat in den letzten Monaten stark an Bedeutung gewonnen. Im Laufe der letzten acht Monate wurden etwa 25.000 versuchte illegale Grenzübertritte von Belarus nach Polen registriert. Diese Zahlen spiegeln wider, dass der Druck an den Grenzen weiterhin hoch ist, und dass die polnischen Behörden fortlaufend versuchten, illegale Einreisen zu unterbinden.
Kontexte und Statistiken
Die Situation an den Grenzen ist keine isolierte Erscheinung. Wie die Tagesschau berichtet, wurden in den ersten acht Monaten des Jahres 2025 nahezu 25.000 versuchte illegale Grenzübertritte an der polnisch-belarussischen Grenze gemeldet. Darunter finden sich fast 500 Drittstaatsangehörige, die illegal von Litauen nach Polen eingereist sind. Darüber hinaus wurden über 2.100 Personen beim Versuch, von Polen nach Deutschland zu gelangen, festgenommen, darunter nahezu 550 Personen, die zuvor die polnisch-belarussische Grenze überquert hatten.
Auch die polnisch-litauische Grenze ist betroffen: Hier wurden von Januar bis August 2025 etwa 60 Schleuser festgenommen, die die Migration von Menschen in die EU erleichtern wollten. Hintergrund für diese strengen Kontrollen sind nicht nur die steigenden Zahlen der versuchten illegalen Einreisen, sondern auch die Reaktion auf die verstärkten Grenzkontrollen Deutschlands, die seit Oktober 2023 stichprobenhaft an der Grenze zu Polen stattfinden. Diese Kontrollen wurden entscheidend beeinflusst durch Druck von rechtsgerichteten Bürgerwehren, deren Aktivitäten jedoch mittlerweile stark zurückgegangen sind.
Grenzkontrollen und Migration
Doch wie effektiv sind diese Maßnahmen wirklich? Migrationsforscher weisen darauf hin, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Grenzkontrollen und der Anzahl der Asylanträge in Deutschland gibt. Im Jahr 2024 haben rund 250.900 Personen einen Asylantrag in Deutschland gestellt, was einen Rückgang von etwa einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Während die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte nach Deutschland um 36 % sank, zeigen Statistiken, dass die meisten dieser Übertritte über die deutsch-polnische Grenze stattfanden, wobei ein Drittel über die Belarus-Route erfolgte.
Die Gesamtzahl irregulärer Grenzübertritte in der EU fiel 2024 auf etwa 239.000, was einem Rückgang von 38 % entspricht. Insbesondere die Routen nach Europa haben sich verändert, wobei viele Schutzsuchende versuchen, über legale Wege Einlass zu finden, zum Beispiel aus Kolumbien und Venezuela. Die Migrationsrouten passen sich schnell an neue Kontrollen an, was erneut auf die Komplexität und Dynamik der Situation hinweist.
Abschließend zeigt sich, dass Grenzkontrollen nicht die alleinige Lösung zum Rückgang von Migration sind. An den europäischen Außengrenzen bleibt die Herausforderung bestehen, nicht nur die Kontrolle zu gewährleisten, sondern auch humanitäre Krisen zu vermeiden und nachhaltige Lösungen zu finden.
Für weitere Informationen über die Kontrollen und deren Hintergründe besuchen Sie die Links: NDR, Tagesschau, Mediendiensteintegration.