Vogelgrippe-Alarmsignale: Brandenburgs Geflügel unter höchster Gefahr!
Erfahren Sie alles über die aktuelle Vogelgrippeentwicklung in Greifswald und Brandenburg am 28.10.2025, inklusive Schutzmaßnahmen und betroffenen Regionen.

Vogelgrippe-Alarmsignale: Brandenburgs Geflügel unter höchster Gefahr!
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland zunehmend aus, und besonders betroffen ist die Region Brandenburg. Der Zustand der Geflügelbestände dort ist alarmierend, wie Animal Health Online berichtet. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat bereits verstärkte Schutzmaßnahmen angeordnet, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und Schäden in der Landwirtschaft zu verhindern.
In den letzten Tagen wurden in Baden-Württemberg 15.000 Geflügeltiere in einem Betrieb gekeult, um der Geflügelpest entgegenzuwirken. Auch bei der Wildvogelpopulation sind verheerende Auswirkungen zu beobachten, wie etwa tausende verendete Kraniche. Schätzungen zufolge sind allein etwa 2.000 Kraniche gestorben, und in Nordbrandenburg wurden über 1.000 tote Vögel geborgen. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat das Risiko für neue Ausbrüche auf „hoch“ heraufgestuft, was besonders für Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt gilt. Das Virus, das für die Vogelgrippe verantwortlich ist, das HPAIV (H5N1), führt bei Tieren häufig zu schweren Erkrankungen, während für die Bevölkerung nach bisherigen Erkenntnissen kein erhöhtes Risiko besteht.
Umfassende Maßnahmen kommen ins Spiel
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, hat das Bundesministerium einen Antrag auf Erhöhung der Entschädigungszahlungen für die betroffenen Betriebe bei der EU gestellt. Bisher liegt diese Entschädigung bei 50 Euro, soll jedoch auf bis zu 110 Euro angehoben werden. Auch wenn es kaum evidenzbasierte Hinweise auf Übertragungen durch Lebensmittel gibt, ist dennoch Vorsicht geboten. Besonders die Geflügelhalter werden aufgefordert, strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten und den Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln zu meiden, um weitere Infektionen zu verhindern.
Doch nicht nur die Vogelgrippe sorgt in der Agrarlandschaft für Aufregung, sondern auch die Veränderung in der Schweinemast. Die Ebermast, die die Mast männlicher Schweine bezeichnet, steht im Zentrum einer interessanten Debatte. Traditionell wurden männliche Ferkel chirurgisch kastriert, aber seit dem 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Kastration in Deutschland verboten. Dies hat dazu geführt, dass alternative Methoden, wie die Ebermast, an Bedeutung gewinnen. Doch trotz einer hohen Akzeptanz der Verbraucher und positiven Ergebnissen bei Blindverkostungen ist die Ebermast in Deutschland bisher nicht wirklich durchgedrungen, vor allem, da der Lebensmitteleinzelhandel kaum Produkte aus gemästeten Ebern anbietet, wie Wikipedia erläutert.
Ebermast im Fokus der Diskussion
In anderen Ländern hat sich die Methode der Ebermast bereits etabliert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Eber haben im Vergleich zu Kastraten einen geringeren Futterverbrauch und erzielen höhere Erlöse pro Tier. Gleichwohl gibt es Herausforderungen. Bei bis zu 5 % der Schlachtkörper ist ein unangenehmer Ebergeruch festzustellen, was bekanntermaßen von den Verbrauchern nicht gern gesehen wird. Die Notwendigkeit, geschlechtlich getrennte Mastgruppen zu führen und spezifische Futterzusammensetzungen zu verwenden, kann die Betriebsführung zusätzlich komplizieren.
Die gegenwärtige Lage, sowohl in Bezug auf Vogelgrippe als auch auf die Ebermast, zeigt deutlich, wie eng Landwirtschaft und gesellschaftliche Ansprüche miteinander verwoben sind. Die Landwirte stehen vor enormen Herausforderungen, die nicht nur ihre Betriebe, sondern auch die gesamte Branche betreffen. Ein gutes Händchen in der Umsetzung neuer Strategien ist gefordert, um die Tiergesundheit zu sichern und den wirtschaftlichen Druck zu lindern. In der Zukunft könnte die Ebermast, sofern weitere Hürden genommen werden, eine erfolgversprechende Alternative darstellen – das bleibt abzuwarten.