90-jährige Güstrowerin führt Restaurierung des Elisabeth-Steins an!
Eine 90-Jährige initiiert die Restaurierung des Elisabeth-Steins in Güstrow, um das historische Denkmal zu bewahren.

90-jährige Güstrowerin führt Restaurierung des Elisabeth-Steins an!
In den Güstrower Heidbergen tut sich etwas – ein historisches Denkmal, der Elisabeth-Stein, soll restauriert werden. Die Initiative dazu stammt von einer besonderen Dame, der 90-jährigen Angelika Schmiegelow Powell, die als gebürtige Güstrowerin in den 1950er Jahren in den Westen floh und später in die USA auswanderte. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie tief betroffen vom verwahrlosten Zustand des Steins, der an eine Aufforstung durch Schüler der Güstrower Domschule 1573 erinnert. Ein Artikel über den schlechten Zustand des Denkmals, der im März 2025 veröffentlicht wurde, gab den entscheidenden Anstoß für ihr Engagement, wie der Nordkurier berichtet.
Doch was genau soll bei der Restaurierung geschehen? Der Stein weist mehrere Schäden auf: Rund 149 Buchstaben und Zahlen müssen ersetzt und gereinigt werden. Geplant ist, ein spezielles Trockenstrahl-Verfahren mit mikroskopisch feinen Quarzsanden zu nutzen, um den Naturstein schonend zu reinigen, ohne das historische Material zu beschädigen. Das Verfahren gilt als zugelassen im Denkmalschutzbereich und sorgt dafür, dass die Verunreinigungen entfernt werden, ohne die wertvolle Oberfläche des Steins zu gefährden, wie auf der Website naturstein-restaurieren.de erklärt wird.
Beteiligte und Finanzierung
Das Projekt wird von mehreren Akteuren unterstützt: Stadt Güstrow, dem Kunst- und Altertumsverein (KAV) Güstrow, einem örtlichen Steinmetz sowie engagierten Bürgern und Schülern des John-Brinckman-Gymnasiums. Diese Zusammenarbeit soll nicht nur zur Aufwertung des Steins führen, sondern auch dazu, das Umfeld zu verschönern. Die Gesamtkosten für die Restaurierung belaufen sich auf etwa 2.300 Euro, die durch Spenden finanziert werden sollen. Interessanterweise hat Dr. Gerhard Jacob, ein ehemaliger Domschüler, bereits 1.000 Euro gespendet und sich um einen Kontakt zum Bürgermeister bemüht.
Für die Abwicklung der Spenden wird der KAV verantwortlich sein, da die Stadt sich gegen ein eigenes Spendenkonto entschieden hat. Dies geschieht aus organisatorischen Gründen, sodass die Bürger ihre Spenden bequem auf das Konto des KAV Güstrow e.V. bei der Ostseesparkasse Rostock überweisen können.
Einbindung der Jugend
Ein richtiger Wurf ist die Idee, auch die heutige Jugend in das Projekt einzubeziehen. Schüler des Gymnasiums sollen nicht nur mitarbeiten, sondern auch in einem Kurs „Regionale Geschichte“ das Thema der Namensgeberin, Elisabeth von Dänemark und Norwegen, sowie die Restaurierung des Steins erforschen. Zudem wird angeregt, Bäume in den Heidbergen zu pflanzen. So wird eine generationenübergreifende Verbindung geschaffen, die den Jugendlichen die Bedeutung des Denkmals näherbringt und gleichzeitig ihr Verantwortungsbewusstsein stärkt.
Ein wichtiger Termin steht bevor: Am 13. Januar sind Vertreter der Stadt, der Denkmalschutzbehörde und des Forsts eingeladen, um vor Ort zu beraten. Dabei soll eine Vereinbarung zur Umsetzung der Restaurierung erarbeitet werden. Es lohnt sich also, in den Güstrower Heidbergen einen Blick auf den Elisabeth-Stein zu werfen, der schon bald im neuen Glanz erstrahlen könnte.
Wer sich für den Erhalt unserer Kulturlandschaft interessiert, findet weitere Informationen und Möglichkeiten zur Antragstellung für Fördermittel im Rahmen von Denkmalschutzprogrammen auf der Seite des Kulturstaatsministeriums. Dort werden auch jährliche Sonderprogramme mit Förderung für mittelständische Unternehmen vorgestellt, die an der Sanierung und Modernisierung von denkmalgeschützten Objekten interessiert sind.