Tourismus in der Mecklenburgischen Schweiz: Besorgniserregender Rückgang!
Güstrow verzeichnet rückläufige Gästezahlen und geschlossene Sehenswürdigkeiten, während neue Kurabgaben bevorstehen.

Tourismus in der Mecklenburgischen Schweiz: Besorgniserregender Rückgang!
Die erste Saison der neuen Tourismusregion Mecklenburgische Schweiz ist nun Geschichte. Doch die Bilanz fällt vor allem aus einem Grund düster aus: Die Region hat deutlich weniger Urlauber angezogen als erhofft. Laut Nordkurier blieben die Gästezahlen hinter den Erwartungen zurück. Teterows Bürgermeister Andreas Lange berichtet von durchschnittlichen Aufenthalten von nur drei bis fünf Tagen, wobei die Touristen insgesamt zurückhaltend mit ihren Ausgaben waren.
Die Ursachen dafür sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist das unbeständige Wetter im Juli, das viele potenzielle Besucher davon abhielt, ihre Reisen frühzeitig zu planen. Buchungen orientieren sich zunehmend an der Wetterlage, was die gefragten Urlaubstage weiter verkürzte. Zudem wurde die Schließung der Teterower Burgwallinsel von vielen Gästen als nachteilig empfunden, da diese nicht mehr erreichbar war. Auch die photographed collection im Schloss Kummerow war nicht zugänglich, was weitere Enttäuschungen hervorrief.
Vielseitige Angebote, aber rückläufige Zahlen
Um die Region attraktiver zu machen, bietet die Mecklenburgische Schweiz eine bunte Palette an Unterkunftsarten an. Von Wohnungen und Ferienhäusern über Hotels und Pensions bis hin zu besonderen Übernachtungsmöglichkeiten in Schlössern oder Herrenhäusern ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch auf dem Bauernhof oder im Campingmodus kann man die Natur genießen, wie auf der Website mecklenburgische-schweiz.com zu lesen ist.
Gleichzeitig wird sich das Publikum immer preissensibler. Gäste achten zunehmend darauf, wo sie ihr Geld ausgeben, was sich in einem Rückgang der Buchungen aus dem In- und Ausland niederschlägt. Der allgemeine Besuchstrend ist laut einer Umfrage des Landestourismusverbands rückläufig. Lars Schwarz, Präsident des Dehoga MV, beschreibt die Situation als dramatisch: sinkende Umsätze und steigende Kosten sind hier die Hauptprobleme.
Ausblick und Perspektiven
Ein weiterer Blick auf die Zukunft zeigt, dass im nächsten Jahr Kurabgaben für Gäste eingeführt werden sollen, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Ergebnisse einer umfassenden Gästebefragung des Landkreises Rostock werden erst im Februar 2026 vorliegen, sodass noch abzuwarten bleibt, welche konkreten Schritte unternommen werden, um den Tourismus in der Region wieder anzukurbeln.
Die Auswertung der gesamten Mecklenburgischen Schweiz, die im November erfolgen soll, könnte zusätzliche Hinweise darauf geben, wie die Region auf die gegenwärtige Lage reagieren wird. In Anbetracht der Tatsache, dass auch das Schloss Güstrow aufgrund von Sanierungsarbeiten bis voraussichtlich 2028 nicht besichtigt werden kann, wird es für die Tourismusverantwortlichen wichtig sein, neue Attraktionen zu entwickeln, um die Gäste zurückzugewinnen.
Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einer Wende. In einem Wettbewerb um die Gunst der Urlauber wird es entscheidend sein, die Stärken der Region herauszustellen und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen. Zahlen und Analysen hierzu können auf statistik.tourismus.mv eingesehen werden.