Letzte Chance: Führungen in der Stasi-Haftanstalt Neubrandenburg!

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Entdecken Sie die Geschichte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Neubrandenburg beim Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025.

Entdecken Sie die Geschichte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Neubrandenburg beim Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025.
Entdecken Sie die Geschichte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Neubrandenburg beim Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025.

Letzte Chance: Führungen in der Stasi-Haftanstalt Neubrandenburg!

In der kommenden Woche öffnet die ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt auf dem Neubrandenburger Lindenberg ihre Tore für interessierte Besucher. Am Sonntag, dem 14. September, findet der Tag des offenen Denkmals statt, der gleich drei Führungen über das eindrucksvolle Gelände bietet. Diese starten um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr und dauern jeweils rund eine Stunde. Besucher sollten sich nicht vergessen, etwa 15 Minuten vorher zu erscheinen, denn eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wie Uckermark Kurier berichtet.

Die Führungen werden von Thoralf Maaß, dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins „Gedenkort Neubrandenburger Lindenberg – Stasi-Untersuchungshaftanstalt“ und Zeitzeugen, geleitet. Er wird die Besucher durch die Geschichte des Gebäudes führen, das 1987 eröffnet wurde und als Musterbau für spätere Stasi-Haftanstalten diente.

Einblick in die düstere Vergangenheit

Dieses Gebäude hat nicht nur eine bewegte Geschichte – bis zu 3.000 Menschen wurden hier meistens aus politischen Gründen inhaftiert. Nach der Wende wurde es kurzzeitig als Justizvollzugsanstalt genutzt, steht seit 2018 jedoch leer. Bei den Führungen haben die Besucher die Möglichkeit, sowohl den Außenbereich als auch den Zellentrakt und den Vernehmertrakt zu besichtigen. Besonders spannend: Einige Originalelemente, wie die unterschiedlichen Treppenstufen zur Verwirrung der Häftlinge, sind erhalten geblieben.

Doch die Stasi-Geschichte reicht noch weiter zurück. Bereits 1953 wurde auf dem Gelände die Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR eingerichtet, wodurch das einstige Gerichtsgefängnis zur Stasi-Untersuchungshaftanstalt umfunktioniert wurde, wie auch die Informationen von Tag des offenen Denkmals bestätigen.

Ein Ort des Gedenkens

Die oberste Etage des Gebäudes beherbergt eine audiovisuelle Ausstellung, die die Geschichten der Inhaftierten aufgreift. Diese beinhaltet über 20 Interviews mit Zeitzeugen, die von den Haftbedingungen und der Geschichte des Hauses berichten. Die Besucher können das ehemalige Haftgebäude selbständig besichtigen und erhalten so einen tiefen Einblick in die dunkle Vergangenheit der DDR.

Wer sich für die Stasi und ihre Methoden interessiert, dem sei auch die Dokumentation Einen Namen hast du da nicht gehabt empfohlen, die am Sonntag um 13 und 15 Uhr gezeigt wird. Diese bietet einen emotionalen und authentischen Zugang zur Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit und deren Einfluss auf das Leben der Bürger.’, erklärt die Informationsseite Planet Wissen.

Die Führungen am Tag des offenen Denkmals sind die letzten in diesem Jahr. Im Herbst und Winter sind keine späten Führungen geplant, aber es gibt gute Nachrichten: Im nächsten Jahr sollen die Führungen mit Regelmäßigkeit fortgesetzt werden. Es lohnt sich also, das Interesse für diesen spannenden und wichtigen Erinnerungsort aufrechtzuerhalten und sich für kommende Veranstaltungen zu informieren.

Die Besucher sollten sich allerdings darauf einstellen, dass im Gebäude weder Strom noch Wasser vorhanden sind – Toiletten sind ebenfalls nicht vor Ort. Bei einem Besuch also am besten alles Nötige im Vorfeld klären!