Restaurantpreise in MV steigen drastisch: Luxus oder Notwendigkeit?

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Neubrandenburgs Gastronomie kämpft mit hohen Preisen und Fachkräftemangel. Ein Blick auf die Ursachen und Auswirkungen 2025.

Neubrandenburgs Gastronomie kämpft mit hohen Preisen und Fachkräftemangel. Ein Blick auf die Ursachen und Auswirkungen 2025.
Neubrandenburgs Gastronomie kämpft mit hohen Preisen und Fachkräftemangel. Ein Blick auf die Ursachen und Auswirkungen 2025.

Restaurantpreise in MV steigen drastisch: Luxus oder Notwendigkeit?

Die Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten Jahren einen steilen Preisanstieg erlebt. Aber warum sind Restaurantbesuche in dieser Region teurer als in den wohlhabendsten Gegenden Deutschlands? Laut Nordkurier hat die Preissteigerung ihre Wurzeln in einer Kombination aus wirtschaftlichen Faktoren und regionalen Gegebenheiten. Während in Süddeutschland eine höhere Nachfrage und ein dichteres Netzwerk aus Lieferanten zu günstigeren Preisen führen, kämpfen Betriebe in MV mit langen Transportwegen und weniger gut ausgebauten Lieferstrukturen.

Dazu kommt, dass die Gastronomien in Mecklenburg-Vorpommern häufig Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die dadurch gestiegenen Löhne und die weniger routinierten Teams tragen zusätzlich zu den höheren Kosten bei. Lesermeinungen weisen darauf hin, dass die Bindung zwischen Gästen und Eigentümern vor Ort als schwächer wahrgenommen wird, was möglicherweise auch das Preis-Leistungs-Verhältnis beeinflusst.

Preisanstieg trotz Wirtschaftsoptimismus

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Preise in der Gastronomie und Hotelbranche weiter steigen, trotz einer allgemein geringeren Inflation. Im April 2024 gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Preisanstieg von knapp 10 % in Gaststätten und Hotelbuchungen, was einem durchschnittlichen Anstieg von 30 % seit 2020 entspricht. NDR berichtet von mehreren Hauptgründen für diese Entwicklung: Dazu zählen gestiegene Mindestlöhne, teurere Transportdienstleistungen sowie höhere Preise für Nahrungsmittel und Energie.

Der reguläre Mehrwertsteuersatz, der seit Januar 2024 bei 19 % liegt, schlägt ebenfalls ins Kontor. Immer mehr Gastronomen sehen sich gezwungen, ihre Preise zu erhöhen, um die Fixkosten decken zu können, was jedoch die Nachfrage weiter schwächt. Ironischerweise scheinen Verbraucher immer seltener auswärts essen zu gehen und greifen stattdessen vermehrt zum Kochen daheim, was den Druck auf die Gastronomiebranche verstärkt.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Veränderungen im Kundenverhalten

Wie die Tagesschau berichtet, sind die Preise für herkömmliche Gerichte im Restaurant wie Pizza, Pasta und Schnitzel seit Anfang 2022 um mehr als 26 % gestiegen. Die hohen Personalkosten und die Mehrwertsteuer sind dabei Hauptursachen. Eine Umfrage des DEHOGA zeigt, dass 72 % der befragten Unternehmen nicht in der Lage waren, notwendige Investitionen zu tätigen. Gleichzeitig sind die Gäste immer preissensibler geworden, suchen nach günstigeren Angeboten oder verzichten ganz auf Extras. Dadurch trifft es vor allem die klassischen Restaurants hart, während Imbissmodelle an Beliebtheit gewinnen.

Die wirtschaftliche Lage wird durch eine hohe Fluktuation in der Gastronomie verstärkt, insbesondere in städtischen Ballungsgebieten, wo viele Betriebe schließen mussten oder nur noch geringe Auslastung haben. Ein weiterer Aspekt ist die schwierige Nachfolgesuche auf dem Land, wo häufig Betriebe ohne Nachfolger schließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern vor großen Herausforderungen steht. Hohe Preise, eine veränderte Kundenlandschaft und strukturelle Besonderheiten führen dazu, dass ein Restaurantbesuch in der Region zunehmend zum Luxus werden kann. Ob und wie sich die Preisstrukturen in Zukunft ändern werden, bleibt abzuwarten – Veränderungen sind jedoch dringend erforderlich, um die Trinkkultur und das gemeinsame Essen wieder hoch im Kurs zu halten.