Sternbergs Wahlsieg mit Schatten: Unfairer Wahlkampf im Fokus!

Stefan Sternberg von der SPD wurde am 11. Mai 2025 erneut zum Landrat von Ludwigslust-Parchim gewählt, trotz Kritik am Wahlkampf.
Stefan Sternberg von der SPD wurde am 11. Mai 2025 erneut zum Landrat von Ludwigslust-Parchim gewählt, trotz Kritik am Wahlkampf. (Symbolbild/MND)

Sternbergs Wahlsieg mit Schatten: Unfairer Wahlkampf im Fokus!

Parchim, Deutschland - Am 11. Mai 2025 hat Stefan Sternberg (SPD) mit 58 Prozent der Stimmen erneut das Amt des Landrats im Landkreis Ludwigslust-Parchim errungen. Doch der Erfolg bleibt von scharfer Kritik begleitet, die sich vor allem gegen die Abläufe seines Wahlkampfs richtet. Laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) wurde der Wahlkampf als unfair eingestuft, wobei politische Gegner vor allem die Nutzung von Testimonials durch Sternberg bemängelten. Diese unterstützenden Persönlichkeiten, darunter der Boizenburger Bürgermeister Rico Reichelt (Linke) und die Bürgermeisterin von Balo, Kriemhild Kant, gaben dem Wahlkampf eine besondere Prägung.

Im Vorfeld der Wahl setzte Sternberg auf eine aggressive Werbestrategie, die auf Großplakate und einen ausgeprägten Social-Media-Auftritt abzielte. Unterstützt wurde er dabei auch von prominenten Personen wie Jörg Klingohr, dem Geschäftsführer des Hotels Golchener Hof, und dem Brigadegeneral a.D. Gerd Kropf, beide mit eindeutigem wirtschaftlichem Bezug zum Landkreis. Diese Verknüpfungen haben bei politischen Gegnern Bedenken ausgelöst, da sie potenziellen Einfluss auf die Wahl ergaben.

Kritik und wirtschaftliche Verbindungen

Die Vorwürfe richten sich vor allem darauf, dass Sternberg durch die Unterstützung von Klingohr und Kropf im Wahlkampf einen größeren Spielraum hatte. Klingohr erhielt von 2020 bis 2024 rund 60.000 Euro für Dienstleistungen aus dem Kreishaushalt, und der Landkreis überwies zudem 75.600 Euro für die Nutzung des Golchener Hofes, wo während der Pandemie Kreistagssitzungen stattfanden. Kropfs Unternehmen, die FMB Führungs- und Managementberatung, erhielt zwischen 2022 und 2024 etwa 110.000 Euro für Beratungsleistungen im Katastrophenschutz.

Sternberg selbst wies die Vorwürfe als absurd zurück und betonte, dass seine Verbindungen zu den Unterstützern allgemein bekannt seien. Den Vorwurf eines Wettbewerbsnachteils wies er energisch zurück und stellte klar, dass es im Wahljahr 2025 keine wirtschaftlichen Verbindungen zwischen seinem Amt und den genannten Persönlichkeiten gab. Dennoch bleibt der Antagonismus bestehen, da die CDU und Grüne kritische Stimmen äußerten. Der CDU-Kreisvorsitzende Wolfgang Waldmüller fand leise Worte der Kritik, während der Grüne Kandidat Philipp Lübbert auf einen „Graubereich“ verwies, der durch die mangelnde Transparenz in den wirtschaftlichen Beziehungen entstehen könne.

Die Rolle der Transparenz

Transparency International (TI) hat ebenfalls auf die Problematik hingewiesen. Während das Unternehmen nicht grundsätzlich gegen die Wahlwerbung von Unternehmern ist, mahnt es eine klare Offenlegung der Verbindungen zwischen Sternberg und seinen Unterstützern an. Dies könnte helfen, die Chancengleichheit zu gewährleisten und das Vertrauen in die Wahlbarkeit zu stärken.

Die SPD selbst weicht der Theorie der Ungleichheit aus und argumentiert, dass das Budget für den Wahlkampf nicht teurer war als vor sieben Jahren, wobei es im oberen fünfstelligen Bereich blieb. Die Schlüsselphase eines Wahlkampfs, Vielzahl der Phasen, von der Vorbereitungszeit bis zur Schlussphase, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Auch die mediale Präsenz kann darüber entscheiden, ob die Wählerschaft mobilisiert werden kann.

Stefan Sternberg wird die nächsten sieben Jahre im Amt bleiben und damit seine Ziele mit einer politischen Agenda vorantreiben, die durch die geteilte Meinung der Bürger und politischen Gegner geprägt ist. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick ein klares Mandat darstellt, bleibt die Frage im Raum, wie sich die erwähnten Verhältnisse auf die politische Arbeit und das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung auswirken werden.

Der Landrat hat bisher nicht auf wiederholte Anfragen der Presse reagiert und steht somit weiterhin unter Beobachtung, während sich die politischen Wogen nach der Wahl allmählich glätten.

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OrtParchim, Deutschland
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