Gnevkow kämpft gegen Einsamkeit - Ein Backhaus vereint die Gemeinde!

Gnevkow kämpft gegen Einsamkeit - Ein Backhaus vereint die Gemeinde!
Die Gemeinde Gnevkow im Norden Deutschlands hat sich ein ganz besonderes Rezept gegen Landflucht und Vereinsamung einfallen lassen. Im Rahmen des Wettbewerbs „Mehr Orte für Viele“, der von der Wüstenrotstiftung ins Leben gerufen wurde, wurde das alte Feuerwehrspritzenhaus in ein Gemeindebackhaus umgewandelt. Dieses innovative Konzept hat sich aus 850 eingereichten Bewerbungen durchgesetzt und gehört nun zu den 22 Projekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die für die weitere Prüfung ausgewählt wurden. Wie der Nordkurier berichtet, zeigte sich Uwe Delies, der Vorsitzende des Ortsfördervereins, stolz über diese Auszeichnung.
Besuch des Prüfungskomitees
Kürzlich besuchte ein Prüfungskomitee der Wüstenrotstiftung, darunter Manuel Slupina, Anja Preuß und Konstantin Bauch, die Gemeinde Gnevkow, um sich das Backhaus genauer anzusehen. Die gesammelten Eindrücke aus diesen Besuchen werden im Dezember einer Jury präsentiert, die dann die Sieger des Wettbewerbs ermittelt und die besten Projekte mit Geldprämien belohnt. Diese Chance auf Unterstützungen schafft nicht nur Anreize, sondern fördert auch die Gemeinschaft, wie Bürgermeisterin Regina Delies betont.
Das Backhaus als Begegnungsort
Das Gemeindebackhaus hat sich bereits als zentraler Treffpunkt für die Einwohner von Letzin etabliert. Geplant sind zahlreiche Aktivitäten, um das Dorfleben zu beleben. Dazu zählen Dorffrühstücke und kulturelle Veranstaltungen wie Backkurse. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Traditionspflege zu unterstützen und die Nachbarn näher zusammenzubringen. Das Backhaus zieht nicht nur lokale Besucher an, sondern ist auch offen für Menschen von außerhalb, die neue Ideen und Veranstaltungen einbringen möchten.
Ein kreatives Nutzungskonzept
Die Anforderungen der Wüstenrotstiftung an die eingereichten Projekte sind klar definiert: Es geht darum, bestehende Gebäude mit kreativen Nutzungskonzepten wiederzubeleben und Begegnungsräume zu schaffen, die Menschen verschiedener sozialer Schichten und Generationen verbinden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung dieser Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, um die Bedürfnisse und Potenziale der jeweiligen Gemeinde zu berücksichtigen. So wird das Backhaus zum Ort des Austausches und der Diskussion, was demokratische Praxis fördert und die Verantwortung für die Gemeinschaft anregt.
Zusammen kommen statt allein bleiben
Die Herausforderungen der Vereinsamung in ländlichen Gebieten sind nicht zu unterschätzen. Mit diesem Ansatz hat Gnevkow ein hoffnungsvolles Zeichen gesetzt. Indem das Backhaus als Mittelpunkt der Gemeinschaft dient, wird das Gefühl der Zugehörigkeit gestärkt. Dieser innovative Weg, alte Traditionen aufzugreifen und neu zu interpretieren, könnte anderen Gemeinden als Inspirationsquelle dienen. Es zeigt sich, dass durch kreative Projekte die Lebensqualität erheblich verbessert werden kann – sowohl für die Bewohner als auch für die gesamte Region.
Insgesamt verdeutlicht das Beispiel Gnevkow, wie lokale Initiativen und der Wettbewerbsgeist zu einer revitalisierten Gemeinschaft führen können. Bleibt zu hoffen, dass die Jury im Dezember die Bedeutung dieses Vorhabens würdigt und es weitere Impulse für die ländliche Entwicklung gibt.