Kirchenmusik im Norden: Nachwuchsmangel gefährdet Konzerte und Gottesdienste!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Parchim: Mangel an Kirchenmusikern in Norddeutschland – Initiativen zur Nachwuchsförderung und neue Workshops 2026.

Parchim: Mangel an Kirchenmusikern in Norddeutschland – Initiativen zur Nachwuchsförderung und neue Workshops 2026.
Parchim: Mangel an Kirchenmusikern in Norddeutschland – Initiativen zur Nachwuchsförderung und neue Workshops 2026.

Kirchenmusik im Norden: Nachwuchsmangel gefährdet Konzerte und Gottesdienste!

Die Kirchen im Norden Deutschlands sind ein wichtiger kultureller Anziehungspunkt, denn sie bieten das ganze Jahr über Konzerte und Gottesdienste an. Besonders in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen spielen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker eine zentrale Rolle in den Gemeinden. Doch hinter dieser bunten Kulturbühne zeichnet sich ein ernstes Problem ab: der Nachwuchsmangel bei Kirchenmusikern, der nun schon seit über einem Jahrzehnt zu beobachten ist. Nordkurier berichtet, dass insbesondere für nebenamtliche Stellen in den Sprengeln Schleswig und Holstein sowie Hamburg und Lübeck kaum neue Talente nachkommen.

Obwohl die hauptamtlichen Stellen weiterhin gut besetzt sind, rufen die Gemeinden nach Nachwuchs. Besonders in Hannover spürt man die Auswirkungen: Die Bereitschaft unter jungen Leuten, sich auf einen Kirchenmusikerplatz zu verpflichten, hat merklich nachgelassen. Ingomar Kury, Vizepräsident des Verbands Evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Deutschland (VeM), sieht die Hauptgründe in den sinkenden Mitgliederzahlen und dem Ruhestand jahrgangsstarker Musiker, ohne dass die Anzahl der Stellen angepasst wird. Dies hat einen Dominoeffekt auf die Ausbildung im semiprofessionellen Bereich, welcher ebenfalls leiden könnte.

Positive Ansätze zur Nachwuchsförderung

Doch es gibt Lichtblicke: Die Resonanz auf spezielle Nachwuchsprojekte ist durchweg positiv. Es wird in Itzehoe, Bad Segeberg, der Propstei Lauenburg und Hamburg verstärkt versucht, Kinder und Jugendliche für die Orgel zu begeistern. Hierbei werden Schulprojekte angeboten, die nicht nur das Spielen der Orgel vermitteln, sondern auch die Freude an der Kirchenmusik fördern. In Schwerin gibt es sogar seit Jahrzehnten kostenlosen Orgelunterricht. Sechs Absolventen haben bereits den Sprung in die hauptberufliche Kirchenmusiker-Laufbahn geschafft, während drei weitere das Kirchenmusikstudium aufnehmen.

Die positive Entwicklung wird auch durch Workshops unterstützt, wie beispielsweise am 17. Januar 2026 in Berlin. Der Workshop zur Probenmethodik im Kinderchor, geleitet von der erfahrenen Prof. Friederike Stahmer, spricht nicht nur Kirchenmusiker:innen aller Ausbildungsgrade an, sondern auch Kinderchorleiter:innen und Interessierte. Neben der musikalischen Weiterbildung wird der Austausch mit Kolleg:innen großgeschrieben, um frische Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen. Der Workshop ist kostenfrei für Mitglieder des VKBO und des CBO, während Gäste einen Beitrag von 20 € entrichten.

Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten

Zusätzlich zur evangelischen Perspektive bieten auch die katholischen Hochschulen eine fundierte Ausbildung für angehende Kirchenmusiker. Die Ausbildungsangebote sind vielfältig, von D- und C-Kirchenmusik-Ausbildungen, die für nebenamtliche Organisten und Chorleiter konzipiert sind, bis hin zu Informationen über Anstellungsmöglichkeiten in der katholischen Kirche. Die Kooperation zwischen Ausbildungsstätten und Religionsgemeinschaften ist dabei entscheidend, um die zukünftigen Herausforderunge zu meistern. Die Möglichkeit, sich kontinuierlich fortzubilden, spielt eine zentrale Rolle, um den Beruf des Kirchenmusikers attraktiv zu halten und neue Generationen zu gewinnen, wie auf kirchenmusik-studium.de ausgeführt wird.

Insgesamt stehen die Zeichen für die Kirchenmusik im Norden auf Wandel: Mit einer Vielzahl an Maßnahmen und einer starken Gemeinschaft, die sich für die Kinder- und Jugendförderung einsetzt, gibt es Hoffnung, die Lücke zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit der Kirchenmusik langfristig zu sichern.