Seemannshotel Portside in Bremerhaven schließt nach 125 Jahren!

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Bremerhaven verliert mit dem Seemannshotel Portside eine wichtige Einrichtung für Seeleute, die 2025 schließt.

Bremerhaven verliert mit dem Seemannshotel Portside eine wichtige Einrichtung für Seeleute, die 2025 schließt.
Bremerhaven verliert mit dem Seemannshotel Portside eine wichtige Einrichtung für Seeleute, die 2025 schließt.

Seemannshotel Portside in Bremerhaven schließt nach 125 Jahren!

Das Seemannshotel Portside in Bremerhaven, ein traditioneller Anlaufpunkt für Seeleute, schließt am Jahresende 2025 nach beeindruckenden 125 Jahren. Diese Entscheidung wird von der Deutschen Seemannsmission Hannover e.V. tragend begleitet. Ein Blick auf die Hintergründe zeigt, dass nicht nur der Rückgang der Übernachtungszahlen, sondern auch die veränderten Bedürfnisse der Seeleute Maßgebliches für die Schließung sind.

Ein deutlicher Rückgang der Besucherzahlen ist zu verzeichnen: Die Übernachtungen sanken von 5.240 im Jahr 2023 auf nur 3.670 im Jahr 2024. Auch die ersten Monate von 2025 zeigen einen weiteren Minus-Trend: etwa 600 Nächte weniger im Vergleich zum Vorjahr, was die Notwendigkeit zur Schließung noch deutlicher macht. Viele Seeleute reisen mittlerweile direkt vom Flugzeug auf ihr Schiff, wodurch Übernachtungen an Land kaum noch gefragt sind. Auch Reedereien buchen zunehmend Alternativen und die Liegezeiten der Schiffe im Hafen sind kürzer, wie die Überlegungen von Seemannspastor Uwe Baumhauer verdeutlichen.

Ein Ort voller Geschichten

Das Seemannshotel war über die Jahre nicht nur ein bloßer Übernachtungsort, sondern hat auf vielfältige Weise dazu beigetragen, die Gemeinschaft der Seeleute zu stärken. Christine Freytag, eine ehemalige Seemannsdiakonin, erinnert sich an zahlreiche Geschichten und unvergessliche Begegnungen. Während der Corona-Pandemie diente das Hotel als Quarantänestation, was zeigt, wie flexibel und wichtig das Hotel selbst in schwierigen Zeiten war.

Besonders hervorzuheben ist die soziale Funktion des Seemannshotels. Der regionalbischof Hans Christian Brandy betont die entscheidende Rolle der persönlichen Betreuung, die auch nach der Schließung des Hotels im Fokus bleiben wird. Der Seemannspastor hebt hervor, dass der Seemannsclub Welcome im Hafen, der im letzten Jahr rund 30.000 Besucher anlockte, sowie der Bordbesuchsdienst weiterhin bestehen bleiben. Diese Einrichtungen sind unerlässlich, um den Seeleuten in ihrer oft herausfordernden Lebenssituation beizustehen.

Ein Schritt in die Zukunft

Die Entscheidung zur Schließung ist nicht leicht gefallen, eröffnet aber auch neue Möglichkeiten. Der Vorstand der Deutschen Seemannsmission möchte, dass der Fokus stärker auf der persönlichen Betreuung der Seeleute liegt, was durch die Schließung des Hotels finanziell ermöglicht wird. Generalsekretär Matthias Ristau bedauert zwar den Abschied von einem historischen Ort, sieht jedoch in der Notwendigkeit, sich auf die veränderten Bedürfnisse der Seeleute einzustellen, einen zukunftsweisenden Schritt.

Die Schließung des Seemannshotels Portside markiert somit nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch den Beginn neuer Projekte, die besser auf die Anforderungen der Seeleute zugeschnitten sind. Denn das Leitbild der Seemannsmission bleibt klar: die Würde der Seeleute zu wahren und ihnen in den großen Häfen dieser Welt weiterhin eine Heimat zu bieten – eine Aufgabe, die die Deutsche Seemannsmission in Bremerhaven und anderen Orten mit Leidenschaft verfolgt. Informationen über weitere soziale Einrichtungen, die Seeleuten Unterstützung bieten, sind auf der Webseite der Deutschen Seemannsmission einsehbar – ein gutes Angebot für alle, die einen Einblick in das Thema Seearbeit suchen.

Für die Seeleute heißt es also – auch wenn das Seemannshotel schließt – weiterhin auf Qualität und Unterstützung zu setzen. Die Sozialarbeit und Begleitung durch erfahrenes Personal bleibt ein zentraler Baustein, wohin der Wind auch wehen mag.