Chaos beim Hansa-Geburtstag: Böller und Pyrotechnik in Rostock!
FC Hansa Rostock feierte seinen 60. Geburtstag. Pyrotechnik-Einsätze durch Fans führten zu Polizeieinsätzen und hohen Strafen.

Chaos beim Hansa-Geburtstag: Böller und Pyrotechnik in Rostock!
Am Sonntag feierte der FC Hansa Rostock mit lautem Getöse seinen 60. Vereinsgeburtstag. Die Feierlichkeiten in der Rostocker Innenstadt verliefen jedoch nicht ganz reibungslos. Laut NDR entzündeten einige Anhänger Böller und weitere Pyrotechnik. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun und zählte zwischen 18.30 und 19 Uhr rund 900 Personen auf dem Neuen Markt. Über 30 Beamte der Polizei-Inspektion Rostock waren im Einsatz, um für Ordnung zu sorgen und nahmen an mehreren Einsatzorten zwischen Steintor und Doberaner Platz verschiedenste Straftaten auf.
Die Auswirkungen der Pyrotechnik waren nicht zu übersehen. So wurde unter anderem eine Straßenbahn durch Feuerwerkskörper beschädigt. Zudem hinterließen Vandalen Farbschmierereien und Aufkleber an mehreren Gebäuden und Werbetafeln, die bis Montagmorgen sichtbar blieben. Ein besonders gravierender Vorfall ereignete sich vor dem Ostseestadion, wo die Feuerwehr eine große Feuerwerksbatterie löschen musste.
Hohe Strafen für den Verein
Die Vorfälle am Geburtstagswochenende kommen für den FC Hansa Rostock zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn bereits am 17. Dezember verhängte das Sportgericht des DFB eine Strafe von insgesamt über 100.000 Euro gegen den Verein. Diese Geldstrafe resultiert aus den Pyrotechnik-Einsätzen von Fans während zweier Heimspiele. Allein für 145 Vergehen beim Drittliga-Derby gegen den FC Energie Cottbus am 30. September wurden 75.250 Euro fällig. Des Weiteren musste der Verein weitere 32.950 Euro für einen Vorfall beim Heimspiel gegen TSV 1860 München zahlen, bei dem ein neunjähriger Junge schwer verletzt wurde, wie Tagesschau berichtet. Die Strafen sind rechtskräftig, wobei bis zu 25.050 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden können.
Der FC Hansa hatte seine Fans vor dem letzten Heimspiel vor der Winterpause ausdrücklich aufgefordert, keine Becher oder Feuerzeuge auf das Spielfeld zu werfen. Pyrotechnik wurde jedoch nicht erwähnt, was angesichts der sich wiederholenden Vorfälle als bedauerlich zu betrachten ist.
Rechtslage und Konsequenzen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Pyrotechnik im Fußball sind klar: In Deutschland ist sie gänzlich verboten. Der Einsatz kann gravierende Strafen nach sich ziehen, die nicht nur nach Sportrecht, sondern auch unter dem Ordnungswidrigkeiten- oder Strafrecht geahndet werden. Die Konsequenzen bei Verletzungen können bis zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren reichen, wie anwalt.org erläutert. Sicherlich nicht gerade die Art von “Feuerwerk”, die sich Fans für ihre Fankultur wünschen. Die aktive Fanszene plädiert für legale Rahmenbedingungen, da viele argumentieren, dass Pyrotechnik zur Stadionatmosphäre dazugehört. Dennoch sind DFB und DFL vehement gegen eine Legalisierung, was die Diskussion weiter anheizt.
Während sich die Diskussion um Pyrotechnik fortsetzt, bleibt abzuwarten, wie der FC Hansa Rostock mit den finanziellen und sozialen Konsequenzen aus diesen Vorfällen umgehen wird. Fest steht: Die Anhänger müssen verantwortungsvoller handeln, um nicht nur den Verein, sondern auch die Gemeinschaft zu schützen.