Rostock droht Wohnungsnot: 2700 neue Wohnungen dringend nötig!
Rostock benötigt dringend 2700 neue Wohnungen; Experten fordern mehr Baugenehmigungen und politische Unterstützung für bezahlbaren Wohnraum.

Rostock droht Wohnungsnot: 2700 neue Wohnungen dringend nötig!
Rostock sieht sich mit einer ernsthaften Wohnungsnot konfrontiert, die mittlerweile ein Defizit von rund 2700 Wohnungen umfasst. Diese alarmierenden Zahlen gehen aus einer aktuellen Analyse des Pestel-Instituts hervor, die im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) erstellt wurde. Da bleibt den Verantwortlichen nicht viel Zeit für große Worte, sondern es muss zügig gehandelt werden, um der drohenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. Ostsee-Zeitung berichtet, dass in Rostock in den nächsten fünf Jahren jährlich etwa 1200 neue Wohnungen benötigt werden, um die Lücke zu schließen.
Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass rund 880 Wohnungen in Rostock seit mehr als einem Jahr leer stehen. Bei dieser Zahl machen viele Vermieter schmerzhafte Erfahrungen, denn diese leerstehenden Objekte werden kaum wieder vermietet. Effektive Maßnahmen sind gefragt!
Der Neubau in Rostock stockt
Aktuell zeigt sich die Entwicklung im Wohnungsbau ernüchternd: Im ersten Halbjahr 2023 genehmigte Rostock lediglich 65 neue Wohnungen. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als in den ersten fünf Monaten bereits 212 Genehmigungen erteilt wurden. Ein Trend, der so nicht weitergehen kann, wie Matthias Günther, der Leiter des Pestel-Instituts, betont und auf die Notwendigkeit von Neubauten hinweist. Nordkurier ergänzt, dass bis 2028 wöchentlich etwa 1690 neue Wohnungen notwendig sein werden, um dem Bedarf zu entsprechen.
Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Wohnungsgesellschaften in Rostock ihre Investitionen in Neubauten erhöhen müssen. Der Bedarf ist geradezu gigantisch, doch die Bereitschaft, neuen Wohnraum zu schaffen, ist um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Gründe hierfür sind vor allem steigende Baukosten und hohe Zinsen, die Bauvorhaben zunehmend erschweren.
Politische Forderungen und Weichenstellungen
An dieser Stelle sind die politischen Entscheidungsträger gefragt. Die Notwendigkeit für günstiges Baugeld und ein Zinsprogramm mit maximal 2 Prozent Zinsen wird als zentral erachtet, um den Wohnungsbau anzukurbeln. Auch die Kritik an hohen Baustandards wird laut, mit dem Ziel, diese so zu senken, dass kostengünstiger gebaut werden kann, ohne den Wohnkomfort einzuschränken. Katharina Metzger, Präsidentin des BDB, verlangt ein „starkes Abspecken“ bei Normen und Auflagen auf allen Ebenen, um den Neubau nicht zu behindern.
Als landesweites Bild zeigt sich: Deutschland kämpft mit einem akuten Wohnungsengpass, wobei die Zahl der Baugenehmigungen bundesweit steigt, bleibt die Situation in Rostock jedoch kritisch. Laut einer Themenanalyse von Tagesschau liegt die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zu den Vorjahren weit unter den benötigten Werten, und das trotz eines leichten Anstiegs auf insgesamt 131.800 im ersten Halbjahr 2025. Tagesschau meldet, dass im Jahr 2025 weniger als 250.000 Genehmigungen erwartet werden, während 320.000 notwendig sind. Hier ist gehörig Handlungsbedarf gegeben.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Rostock hat eine Herausforderung vor sich, die sowohl lokale als auch bundespolitische Lösungen erfordert. Die Bürger und Verantwortlichen sind aufgerufen, gemeinsam die Weichen für eine zukunftsfähige Wohnraumsituation zu stellen.