CDU kämpft gegen Fachärztemangel: Akute Notlage in MV!
CDU kämpft gegen Fachärztemangel: Akute Notlage in MV!
Schwerin, Deutschland - Die ländliche Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern steht auf der Kippe. Das zeigt die aktuelle Kampagne der CDU unter dem Motto „Operation Land verarzten“. Mit einem Aufruf, der in 250.000 Briefkästen im Land verteilt wurde, will die Partei auf das drängende Problem des Fachärztemangels aufmerksam machen. Angeführt wird die Initiative von Daniel Peters, dem CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzenden, der mit eindringlichen Beispielen die besorgniserregende Lage ausschmückt. So ist etwa eine Hautärztin in Rente gegangen und hat keinen Nachfolger hinterlassen, was bedeutet, dass Anwohner in einem Radius von 30 Kilometern keinen Arzt finden können.
Insgesamt kamen über 800 Rückmeldungen auf der Plattform mv-kann-mehr.de/fachaerzte zusammen, die die Schwierigkeiten und Engpässe in der fachärztlichen Versorgung detailliert schildern. Die Berichte reichen von langen Wartezeiten – etwa sechs Monate bis zum nächsten Termin bei einem Urologen oder sogar 18 Monate für Rheumatologen – bis hin zu enormen Fahrstrecken für Akuttermine. Kaum zu fassen, dass Patienten bis zu 180 Kilometer nach Berlin reisen müssen, um einen Hautarzt aufzusuchen.
Alarmstimmung im Gesundheitswesen
Die Fachärztliche Vereinigung in Mecklenburg-Vorpommern schlägt bereits seit November 2024 Alarm. Sie warnt vor den Gefahren, die durch die Schließung von Facharztpraxen für die ambulante Versorgung im ländlichen Raum drohen. Veranstaltungen in Schwerin haben verdeutlicht, dass viele Praxen ohne Nachfolger schließen müssen, was den Druck auf die vorhandenen Ressourcen weiter erhöht. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim blieb zur Jahresmitte nur noch eine von vier HNO-Praxen übrig – ein alarmierendes Signal für die Gesundheitsversorgung in der Region.
Laut den Berichten ist die Lage in anderen Gebieten wie Uecker-Randow, Malchin und Bad Doberan ähnlich. Auch hier sind zahlreiche Stellen unbesetzt. Die Landesregierung wurde von verschiedenen Fachvereinigungen um Unterstützung gebeten, insbesondere um junge angehende Fachärzte zu fördern, die sich verpflichten, in Mecklenburg-Vorpommern zu arbeiten. Ein häufig genannter Vorschlag: angehende Fachärzte sollen mindestens ein halbes Jahr in einer Praxis arbeiten, um die Gegebenheiten vor Ort kennen zu lernen und die Herausforderungen zu verstehen.
Strategien zur Verbesserung der Situation
Die CDU sieht dringenden Handlungsbedarf und hat einen Zehn-Punkte-Plan zur Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Versorgung entworfen. Dieser Plan umfasst unter anderem die Schaffung zusätzlicher Medizinstudienplätze, die Erhöhung der Landarztquote auch für Fachärzte und die Reaktivierung des Landarztstipendiums. Zudem wird die beschleunigte Anerkennung ausländischer Ärzte sowie der Bürokratieabbau im Praxisalltag gefordert. Besonders wichtig ist die Stärkung der Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung.
Die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen benötigt innovative Konzepte, um die bestehenden Lücken zu schließen. Der demografische Wandel und die damit verbundene Alterung der Bevölkerung erhöhen den Bedarf an medizinischer Versorgung, insbesondere weil in den ländlichen Gebieten häufig eine höhere Krankheitslast herrscht. Innovative Ansätze, wie telemedizinische Angebote und mobile Praxen, könnten hier eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Erreichbarkeit für Patienten zu verbessern.
Die Situation in Mecklenburg-Vorpommern ist symptomatisch für viele ländliche Regionen in Deutschland, wo der Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung oft erschwert ist. Ohne klare Maßnahmen und Investitionen stehen die Bürger in den ländlichen Teilen des Landes vor der Herausforderung, dass notwendige medizinische Leistungen immer schwerer zu erreichen sind. Da liegt ein großes Stück Arbeit vor uns, um die medizinische Grundversorgung auch weiterhin flächendeckend sicherzustellen.
Wie sich die Lage weiterentwickelt und welche Schritte tatsächlich unternommen werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Die Alarmglocken läuten, und es ist höchste Zeit zu handeln.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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