Schweriner Fotograf entdeckt Traumschauplätze für umweltfreundliche Filme
Schweriner Fotograf entdeckt Traumschauplätze für umweltfreundliche Filme
Schwerin, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern tut sich einiges in der Filmbranche! Ein ganz besonderer Akteur ist Marcus Gründel, ein 51-jähriger aus Schwerin, der nicht nur Fotograf, sondern auch Nachhaltigkeitsberater und Location Scout ist. Wie der Nordkurier berichtet, sucht Gründel geeignete Drehorte für Film- und Werbeproduktionen und setzt sich dafür ein, dass diese möglichst umweltfreundlich umgesetzt werden. Er hat 2019 von Südfrankreich nach Schwerin gewechselt und die Firma „New River“ ins Leben gerufen. Durch die Corona-Pandemie und das Wegfallen der Hochzeitsfotografie konnte er sein Betätigungsfeld erweitern.
Gründel agiert als Bindeglied zwischen Produktionsfirmen und denjenigen, die ihre Häuser für Filmaufnahmen zur Verfügung stellen möchten. Oft sind die Mecklenburger sehr aufgeschlossen, wenn es darum geht, ihre Wohnräume für Dreharbeiten zu vermieten. Dabei kann die Vermietung in Großstädten Vergleichbares zur ortsüblichen Monatsmiete einbringen. „Nach den Dreharbeiten wird alles wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt“, betont er und spricht somit das wichtige Thema der Nachhaltigkeit an.
Vielfältige Kulissen und ökologische Standards
Die landschaftliche Schönheit Mecklenburg-Vorpommerns zieht Filmemacher magisch an: Von unverbauten Küsten und kleinen Häfen über historische Gutshäuser bis hin zu blühenden Rapsfeldern und malerischen Dörfern hat die Region eine Menge zu bieten. Gründel wünscht sich, dass die Vielfalt der Landschaften stärker für Filmproduktionen in Betracht gezogen wird. Dazu zählt auch die Suche nach einem passenden Mobile-Home für seine Projekte, das mindestens drei Meter breit sein sollte.
Als ausgebildeter „Green Consultant Film & TV“ weiß Gründel, wie wichtig Nachhaltigkeit in der Filmproduktion ist. Sein Fokus liegt auf ökologischen Standards, die mittlerweile einen wesentlichen Teil der Industrie ausmachen. Von der Vermeidung von Einwegplastik über klimafreundliche Anreisen bis hin zu nachhaltigem Catering und Mülltrennung – die Filmbranche hat einen Wandel zum Besseren vollzogen. Dies deckt sich auch mit Trends, die seit dem Sommer 2019 zu beobachten sind, wie die Urban Uncut aufzeigt. Die Fridays for Future-Bewegung hat den Druck auf die Klimapolitik erhöht und wird auch in der Filmproduktion immer relevanter.
Standards, Auszeichnungen und innovative Ansätze
Eine Besonderheit ist der nationale grüne Drehpass, der nachhaltige Produktionen zertifiziert. Auch wenn dieser Pass nicht verpflichtend ist, sind die Auflagen streng, was den Druck auf die Filmemacher weiter erhöht, umweltbewusst zu arbeiten. Der Deutsche Produzentenverband hat sich auf freiwillige Selbstverpflichtungen hinsichtlich Nachhaltigkeitsmaßnahmen geeinigt. Diese beinhalten unter anderem die Reduktion von Flugreisen, den Einsatz von Ökostrom und die Minimierung von Abfall, sowie das Recycling von Kostümen und Requisiten.
Die Zusammenarbeit zwischen Locationscouts und Motivgebern weiß Gründel besonders zu schätzen. Als Teil eines erfahrenen Teams des Locationscout Mecklenburg-Vorpommern wird eine Datenbank mit geeigneten Drehorten geführt, die eine wichtige Ressource für Regisseure und Art Directors darstellt. Falls die perfekte Kulisse nicht gefunden wird, suchen sie im gesamten Bundesland nach neuen Motiven. Dies zeigt, wie dynamisch die Szene ist und dass stets das Bestmögliche für die Filmproduktion angestrebt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mecklenburg-Vorpommern nicht nur ein malerischer Drehort ist, sondern auch eine Region, die sich aktiv um Nachhaltigkeit in der Filmproduktion bemüht. Dank engagierter Personen wie Marcus Gründel wird die Verbindung zwischen traumhafter Landschaft und umweltbewusster Produktion zunehmend klarer erkennbar.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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