Stralsunder Professor kämpft für bessere Arbeitsbedingungen für Mütter!
Stralsunds Prof. Dr. Jens Mohrenweiser leitet Klärung zu Arbeitsqualität und Familie in der Politik. Einblicke in Herausforderungen für alleinerziehende Mütter und Weiterbildung.

Stralsunder Professor kämpft für bessere Arbeitsbedingungen für Mütter!
Im digitalen Zeitalter stehen viele Familien vor großen Herausforderungen, besonders Alleinerziehende. Professor Dr. Jens Mohrenweiser von der Hochschule Stralsund hat nun die Möglichkeit, sein Wissen über die Arbeitswelt in bundespolitische Diskussionen einzubringen. Er wurde in den Beirat für Arbeitsqualität und wirtschaftlichen Erfolg des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales berufen. In seiner neuen Rolle wird er sich mit den Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Digitalisierung und Weiterbildung befassen, die besonders für alleinerziehende Mütter von Bedeutung sind. Die Ostsee-Zeitung berichtet, dass Mohrenweiser seit zwei Jahren in Stralsund lehrt und umfassende Erfahrungen aus der Forschung und Politikberatung mitbringt.
Die aktuelle Situation zeigt, dass Alleinerziehende oft vor besonderen Herausforderungen stehen. Sie müssen Familie und Beruf allein organisieren und haben häufig eingeschränkte Aufstiegschancen. Eine Studie des DGB hebt hervor, dass 83 % der alleinerziehenden Eltern in Deutschland Mütter sind, von denen nur 42 % in Vollzeit arbeiten. Das Problem ist nicht nur die Vereinbarkeit der Berufstätigkeit mit der Kinderbetreuung, sondern auch die generelle Bereitschaft zur Weiterbildung. Im europäischen Vergleich steht Deutschland hier relativ schlecht da. Zentrale Elemente wie Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie flexible Arbeitszeitmodelle sind unabdingbar, um das Leben von Alleinerziehenden zu erleichtern. Viele wollen beruflich aufsteigen, benötigen aber passende Rahmenbedingungen dazu.
Die Rolle von Betriebsräten
Betriebs- und Personalräte spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Situation von alleinerziehenden Kolleg*innen. Laut dem DGB können sie durch gezielte Maßnahmen und die Erfassung der unterschiedlichen Bedarfe von Eltern die Arbeitsbedingungen entscheidend verbessern. Maßnahmen wie die Organisation von Weiterbildungen in Teilzeit und die Bereitstellung von Kinderbetreuung während dieser Veranstaltungen sind essenziell. Zudem ist es wichtig, dass Unternehmen Anreize für Teilzeitangebote schaffen und flexible Arbeitszeiten ermöglichen, um den Bedürfnissen der Alleinerziehenden gerecht zu werden.
Statistische Hintergründe und Prognosen
Ein Blick auf die Statistiken zeigt deutlich, dass nahezu 20 % aller Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren von Alleinerziehenden geführt werden. Die Mehrheit davon sind Frauen. Diese Entwicklung ist in den neuen Bundesländern besonders stark, wo die Quote stetig steigt. Zudem leben in Großstädten viele dieser Alleinerziehenden, was die Situation nicht einfacher macht. Der Druck, Familie und Beruf zu vereinen, wird durch die Anforderungen der Arbeitswelt und die Notwendigkeit, finanzielle Sicherheit zu schaffen, zusätzlich verstärkt.
Es ist klar, dass individuelle Lösungen gebraucht werden, um den unterschiedlichen Herausforderungen von Alleinerziehenden gerecht zu werden. Arbeitgeber könnten durch gezielte Maßnahmen helfen, die Stressbelastung zu reduzieren und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Eine offene Unternehmenskultur, die die Lebensrealitäten von Alleinerziehenden anerkennt und inkludiert, wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Der Beginn von Mohrenweisers Tätigkeit im Beirat könnte neue Impulse in diese Richtung setzen und damit zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Alleinerziehenden in Deutschland beitragen.