Brandstiftung in Groß Strömkendorf: BGH hebt Freispruch auf!
Der Bundesgerichtshof hebt den Freispruch eines Feuerwehrmanns auf, der wegen Brandstiftung an einer Flüchtlingsunterkunft angeklagt ist.

Brandstiftung in Groß Strömkendorf: BGH hebt Freispruch auf!
In Groß Strömkendorf brodelt es im wahrsten Sinne des Wortes. Der Bundesgerichtshof hat am 24. November 2025 den Freispruch von Nick P. aufgehoben, der im Oktober 2022 wegen der Brandstiftung an einer Flüchtlingsunterkunft angeklagt worden war. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, ist das Verfahren nun wegen schwerer Verfahrensfehler an eine andere Strafkammer des Landgerichts Schwerin zurückverwiesen worden. Besonders die unzureichende Beweisführung des Gerichts war ein zentraler Kritikpunkt des BGH. Nick P. hatte im Prozess von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht und sich mehrfach widersprochen, was die Glaubwürdigkeit seiner Einlassungen in Frage stellte.
Die Feuerwehrleute aus Blowatz, in deren Reihen Nick P. aktiv war, hatten bereits während der ersten Verhandlungen Verdacht geschöpft. Funkzellendaten deuteten darauf hin, dass er sich zur Zeit der Brände in unmittelbarer Nähe aufhielt, was die Ermittlungen zusätzlich anheizte. 17 Menschen, die in der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft “Schäfereck” lebten, mussten in der besagten Nacht aus dem brennenden Gebäude fliehen. Glücklicherweise konnten sich alle retten, doch das Gebäude wurde komplett zerstört. Es ist schockierend zu hören, dass die Brandserie in der Region einen Gesamtschaden von über acht Millionen Euro verursachte.
Ein Indizienprozess ohne eindeutige Beweise
Wie die Berichterstattung des NDR ergänzt, steht der Fall stehen unter einem besonders düsteren Stern. Nick P. wird nicht nur mit dem Feuer in der Flüchtlingsunterkunft in Verbindung gebracht, sondern auch mit mindestens sechs weiteren Bränden in der Region. Der Staatsanwalt forderte für die schwere Brandstiftung siebeneinhalb Jahre Gefängnis, doch die Beweislage ist kompliziert. Die Indizien reichen laut Verteidiger nicht für ein Urteil aus. Das Gericht hatte Nick P. sogar im Juli 2023 aus der Untersuchungshaft entlassen, da kein dringender Tatverdacht mehr vorlag.
Die Ermittlungsmethoden umfassten Handy-Ortungen, GPS-Daten und Chat-Verläufe, wodurch sich das Bild eines komplexen Indizienprozesses ergibt. Dass zuvor ein fremdenfeindlicher Hintergrund vermutet wurde, hat die Geschichte zusätzlich aufgeladen. Feuerwehrkollegen äußerten bereits Bedenken gegenüber Nick P. aufgrund seines Verhaltens während der Einsätze, was die kontroverse Diskussion über das Motiv der Brände weiter anheizte.
Der lange Weg zur Aufklärung
Der Fall Nick P. zeigt eindrucksvoll, wie schnell Gerüchte und Verdächtigungen in einer kleinen Gemeinde um sich greifen können. Landrat Tino Schomann äußerte die Hoffnung auf eine baldige Klärung der Brandserie, die die Region in den letzten Monaten erschüttert hat. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, und der derzeitige Aufenthaltsort von Nick P. bleibt ein Rätsel.
In der letzten Zeit hat sich die Diskussion über die Sicherheit von Flüchtlingsunterkünften in Deutschland verstärkt. Berichte über Brandstiftungen in Flüchtlingsunterkünften häufen sich. Wie ein Beitrag auf dem Strafrechtsblogger verdeutlicht, können solche Brandstiftungen zu schweren Straftaten gemäß den Paragraphen 306 ff. StGB führen. Ein Beispiel aus einem anderen Verfahren macht deutlich, dass die Zerstörung, die durch Brandlegung verursacht wird, nachhaltig sein kann, was die in den entsprechenden Strafen manifestierten Gesetze bemerkenswert macht.
Der Fall in Groß Strömkendorf bleibt in der Öffentlichkeit sichtbar, und es bleibt zu hoffen, dass – unabhängig von der Urteilsfindung – bald Klarheit darüber entsteht, wie es zu diesen verheerenden Vorfällen kommen konnte.
Um mehr über die Hintergründe und den Verlauf des Verfahrens zu erfahren, lesen Sie die Berichte der Ostsee-Zeitung, des NDR und des Strafrechtsblogger.