Alarmstimmung in Niedersachsen: Fachkräftemangel verschärft sich dramatisch!

Alarmstimmung in Niedersachsen: Fachkräftemangel verschärft sich dramatisch!
Das geht ja gar nicht! In Niedersachsen herrscht Alarmstimmung wegen des drängenden Fachkräftemangels. Wie die IHK Niedersachsen in ihrer aktuellen Umfrage zeigt, konnten lediglich 56% der über 1.500 befragten Unternehmen im Jahr 2024 alle Ausbildungsplätze besetzen. Für viele Betriebe ist das ein alarmierendes Signal. Insbesondere große, attraktive Firmen müssen immer häufiger mit leeren Bewerbungsordnern kämpfen. Ein Drittel der Betriebe gab an, keine Bewerbungen für ihre unbesetzten Stellen zu erhalten.
Besonders besorgniserregend ist, dass 72,6% der Unternehmen anmerken, dass die eingehenden Bewerbungen oft nicht den Anforderungen entsprechen. Hierbei stehen Defizite in den Bereichen Ausdrucksvermögen, Mathematikkenntnisse, Belastbarkeit, Disziplin und mentale Leistungsfähigkeit ganz oben auf der Liste. Ein weiteres Resultat der Umfrage: 87,2% der Betriebe stellen regelmäßig Mängel bei der Reife der Auszubildenden fest.
Frühzeitige Berufsorientierung gefragt
Die IHK ruft dazu auf, bereits in den Schulen anzusetzen, um die Berufsorientierung zu verbessern. Schulen müssen die Grundlagen der beruflichen Ausbildung stärken und dafür sorgen, dass potenzielle Auszubildende besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet werden. Zudem fordern die Unternehmen eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ausbildung, insbesondere durch eine Stärkung der Berufsschulen.
Ein besonders krasses Beispiel der Situation ist das Hospiz in Syke, wo zehn Vollzeitstellen unbesetzt bleiben. Dies hat zur Folge, dass Familien aus anderen Bundesländern keine adäquate Betreuung erhalten. Darüber hinaus zeigt sich, dass einige Branchen, wie die Gastronomie, die Baubranche und der Einzelhandel, besonders von dieser Problematik betroffen sind.
Ausbildungsplätze und Suchende im Ungleichgewicht
Das Ganze ist nicht nur ein Problem für die Unternehmen, sondern betrifft auch die zukünftigen Fachkräfte und die gesamte Wirtschaft in Niedersachsen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Betriebe, die am meisten Ausbildungsplätze anbieten, keine Bewerbungen erhalten? Hier ist Handlungsbedarf angesagt.
Für tiefere Einblicke und Statistiken zu diesem Thema können Interessierte die Ergebnisse der Umfrage direkt bei der IHK Niedersachsen nachlesen, die rund 520.000 gewerbliche Unternehmen in Niedersachsen vertritt. Weitere Informationen zur allgemeinen Situation auf dem Arbeitsmarkt finden Sie auch bei der Bundesagentur für Arbeit.