Russland 2025: Vier Gesichter einer krisengebeutelten Nation!
Russland 2025: Vier Gesichter einer krisengebeutelten Nation!
Celle, Deutschland - Aktuell, am 6. Juli 2025, steht Russland vor enormen Herausforderungen in seiner wirtschaftlichen und politischen Landschaft. Die Situation ist angespannt und die Konsequenzen des Angriffs auf die Ukraine machen sich überall bemerkbar. Die letzten Jahre waren geprägt von Umbrüchen, und es zeichnet sich ein multipolares Bild des Landes ab.
Im Jahr 2011 begann sich Russland langsam von der Finanzkrise zu erholen, die das Wirtschaftswachstum in den ersten beiden Amtszeiten von Wladimir Putin stark beeinträchtigt hatte. Politische Unruhen brachen aus, vor allem unter der liberalen Jugend und Intelligenz, die gegen die Ergebnisse der Parlamentswahlen und die Rückkehr Putins auf die politische Bühne protestierten. Natalia Zoubarevitch von der Universität Moskau identifizierte 2011 vier verschiedene „Russlands“, die durch geographische, wirtschaftliche und soziokulturelle Unterschiede gekennzeichnet sind:
- Erstes Russland: Große Städte wie Moskau und St. Petersburg, in denen 21% der Bevölkerung leben und die von einem Anstieg der „weißen Kragen“-Berufe geprägt sind.
- Zweites Russland: Mittelgroße Städte, die 25% der Bevölkerung ausmachen, wo die Industrie noch präsent ist und der Lebensstil teilweise sovietisch geprägt bleibt.
- Drittes Russland: Periphere Regionen mit kleinen Städten und ländlichen Gebieten, die fast 40% der Bevölkerung ausmachen und seit Jahrzehnten mit einem demografischen Rückgang kämpfen.
- Viertes Russland: Nationale Republiken im Nordkaukasus und Südsibirien, die wirtschaftlich und sozial stark vom Rest des Landes abweichen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die wirtschaftliche Lage 2025 ist für Russland alles andere als rosig. Laut Berichten leidet das Land nicht nur unter den Folgen internationaler Sanktionen, sondern auch unter einer akuten Pandemie an Arbeitskräftemangel, die besonders die Industrie, den Handel und den Transport betrifft. Bis zu 2,6 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte werden benötigt, was einen Anstieg von 17% gegenüber 2023 bedeutet. Über eine Million Russen wurden für den Krieg mobilisiert, während zwischen 650.000 und 1 Million empört ins Ausland geflüchtet sind. Diese massive Abwanderung von Arbeitskräften verschärft die Situation nur noch weiter, da zahlreiche Branchen um qualifizierte Mitarbeiter kämpfen.
Wirtschaftsexperten beschreiben die russische Volkswirtschaft als „in der Überhitzung“. Die Inflation übersteigt 10%, und die Zentralbank hat den Leitzins auf 21% angehoben, um den Preisauftrieb zu bändigen. Gleichzeitig ist der Rouble gefallen, und die Russen müssen mit einem wachsenden Mangel an importierten Waren und einer sinkenden Lebensqualität kämpfen. Auch die Reserven des Landes sind dramatisch gesunken – von 114 Milliarden Dollar zu Beginn des Ukrainekriegs auf nur 38 Milliarden Dollar heute. Hinzu kommt, dass der von Putin präsentierte Plan einer innovationsbasierten Wirtschaft nicht in die Tat umgesetzt werden konnte, was die Abhängigkeit von Rohstoffexporten verstärkt.
Gesellschaftliche Spannungen und Perspektiven
Die politische Strömungen in Russland zeigen sich in der Arbeit von Soziologen wie Valéry Fiodorov und Evguéni Mintchenko, die das Land in vier Gruppen unterteilen: „Russie partie“, „Russie des capitales“, „Russie profonde“ und „Russie combattante“. Die ersten beiden Gruppen, die etwa 40% der Bevölkerung ausmachen, wiesen eine klare Ablehnung der aktuellen Militärpolitik und der Rückkehr zu westlichen Werten auf. Hingegen hat die „Russie profonde“ die Entscheidungen Putins akzeptiert und profitiert von der wirtschaftlichen Umverteilung. Dies zeigt, wie stark gesellschaftliche Unterschiede bestehen und wie sich diese auf die Unterstützung für den Krieg auswirken können.
Insgesamt herrscht eine aufgeheizte Stimmung in Russland, die durch die zunehmenden repressiven Maßnahmen gegenüber umgesiedelten Russen gekennzeichnet ist, die das Land verlassen haben. Gleichzeitig verstärkt sich die Kluft zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gruppen, die alle ihre eigenen Interessen und Perspektiven verfolgen. Die internationale Gemeinschaft reagiert mit Sanktionen, die nicht nur das Land und die Politik, sondern auch die Gesellschaft und das wirtschaftliche Gefüge stark belasten.
Russland könnte in eine Phase auf der Suche nach neuen wirtschaftlichen Partnerschaften mit Ländern wie China, der Türkei und Indien eintreten, die jedoch eine adäquate Lösung für die derzeitigen Probleme nicht böten. Die Abkopplung vom Westen bringt langfristige wirtschaftliche Schäden mit sich und lässt die Frage offen, wie die Gesellschaft unter den gegebenen Umständen weiter bestehen kann.
Wird sich Russland dem Abgrund nähern oder kann es sich aus der Krise herausarbeiten? Diese Fragen bleiben offen, während die Entwicklungen in der kommenden Zeit weiterhin genau verfolgt werden.
Die Informationen über die aktuellen Herausforderungen und gesellschaftlichen Strömungen in Russland stammen aus mehreren Quellen, die die vielschichtige Situation im Land beleuchten. So berichtet RTBF über die verschiedenen „Russlands“, während RTS die akuten Arbeitskräftemängel thematisiert. Für eine breitere wirtschaftliche Analyse ist die BPB eine wichtige Informationsquelle.
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Ort | Celle, Deutschland |
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